Wall Street stellt die Weichen für das kommende Jahr und Amazon steht dabei ganz oben auf der Liste. Die Investmentbank TD Cowen hat den Tech-Giganten zum "Top Mega Cap Pick" für 2026 gekürt und sieht massives Aufholpotenzial. Während der Kurs seit Jahresbeginn schwächelt, setzen die Experten auf eine Beschleunigung im Cloud-Geschäft und eine unterschätzte Werbesparte.

AWS und Werbung als Wachstumstreiber

TD Cowen-Analyst John Blackledge bestätigte seine Kaufempfehlung und rief ein Kursziel von 300 US-Dollar aus. Dies impliziert ein Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau. Verantwortlich für diesen Optimismus sind vor allem drei Faktoren, die das Jahr 2026 prägen sollen.

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Im Zentrum steht die Cloud-Sparte AWS. Blackledge prognostiziert eine Umsatzbeschleunigung im vierten Quartal 2025, die sich über die nächsten zwei Jahre fortsetzen dürfte. Getrieben durch die hohe Nachfrage nach KI-Infrastruktur erwartet der Analyst für 2026 Umsatz- und Betriebsgewinnzahlen, die spürbar über dem Marktkonsens liegen.

Zusätzlich rückt das Werbegeschäft in den Fokus. Die Analysten bezeichnen dieses Segment als "unterschätzt" und rechnen mit Wachstumsraten im hohen zweistelligen Bereich. Besonders Prime Video spielt hier eine Schlüsselrolle: Mit einer Nutzerdurchdringung von 57,8 Prozent hat der Dienst fast zum Marktführer Netflix (58,0 Prozent) aufgeschlossen. Für 2025 könnten die Werbeeinnahmen bereits 68 Milliarden Dollar erreichen und bis zu 35 Prozent des gesamten Betriebsgewinns ausmachen.

Offensive im Lebensmittelhandel

Parallel zur Analysten-Lobeshymne treibt Amazon seine operative Expansion im stationären Handel voran. Der Konzern weitete seinen Lieferservice für frische Lebensmittel am selben Tag auf über 2.300 Städte in den USA aus. Dies markiert einen signifikanten Sprung seit dem Start im August 2025, als der Dienst lediglich in rund 1.000 Städten verfügbar war.

Die Strategie zeigt Wirkung: In den abgedeckten Gebieten sind die Verkäufe von verderblichen Lebensmitteln seit Januar um das 30-fache gestiegen. Frische Produkte dominieren mittlerweile die Bestelllisten für Lieferungen am selben Tag. Zusätzlich pilotiert das Unternehmen laut Medienberichten einen neuen Abholservice, der Online-Bestellungen und Käufe aus physischen Stores in einer "Unified Order" bündelt und innerhalb einer Stunde bereitstellt.

Regulatorischer Gegenwind in Europa

Trotz der operativen Fortschritte gibt es auch Belastungsfaktoren. In Italien legte Amazon am 10. Dezember einen langwierigen Steuerstreit bei und zahlte 510 Millionen Euro an die Behörden. Obwohl damit die steuerrechtliche Seite für den Zeitraum 2019 bis 2021 geklärt ist, kritisiert das Unternehmen das regulatorische Umfeld in Italien scharf und warnt vor sinkender Attraktivität für Investitionen.

Blick auf die Zahlen

Der Aktienkurs spiegelt die operative Stärke im laufenden Jahr bisher nicht wider. Mit einem Minus von über 8 Prozent seit Jahresanfang hinkt das Papier den Erwartungen hinterher.

  • Schlusskurs Gestern (Donnerstag): 196,14 €
  • Change 7 Tage: -0,49%
  • Seit Jahresanfang (YTD): -8,60%
  • 52-Wochen-Hoch: 233,20 €
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -15,89%

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal stellt Amazon einen Nettoumsatz zwischen 206 und 213 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Wachstum von 10 bis 13 Prozent entspräche. Die nächsten Quartalszahlen werden Ende Januar 2026 erwartet. Anleger werden dann prüfen können, ob die prognostizierte Beschleunigung bei AWS und die Integration der KI-Infrastruktur tatsächlich die erwarteten Früchte tragen.

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