Amazon Aktie: Analysten setzen Zeichen
Amazon startet mit Rückenwind ins Börsenjahr 2026. Nach einer Reihe großer KI- und Cloud-Ankündigungen rücken vor allem die Margen und der Free Cashflow in den Fokus der Analysten. Nun zählt JPMorgan den Konzern offiziell zu seinen Top-Ideen für das kommende Jahr – ein Signal, das die ohnehin starke positive Grundstimmung noch einmal verstärkt.
JPMorgan und die Analystenfront
In einer Studie vom Freitag stuft JPMorgan Amazon als eine der wichtigsten Investmentideen für 2026 ein. Im Mittelpunkt stehen drei Treiber: ein beschleunigtes Wachstum der Cloud-Sparte AWS, solide Zuwächse im Handelsgeschäft („Stores“) bei gleichzeitig steigenden Margen sowie ein Free Cashflow, der sich nach Einschätzung der Bank in den kommenden Jahren deutlich erhöhen dürfte. Hinzu kommt aus Sicht der Analysten eine im Vergleich zum Wachstum „attraktive Bewertung“.
Der Schritt von JPMorgan fällt nicht aus dem Rahmen, sondern in einen bereits sehr klaren Analystenkonsens. Insgesamt 31 Research-Häuser haben aktuell Kaufempfehlungen für die Aktie ausstehen, Verkaufsurteile gibt es keine. Das mediane Kursziel liegt bei 300 US‑Dollar, die Spanne reicht von 229 bis 378 US‑Dollar.
Zu den jüngsten Stimmen zählen:
- TD Cowen (11. Dezember 2025): Kaufempfehlung, Kursziel 300 US‑Dollar
- Guggenheim (10. Dezember 2025): Kaufempfehlung, Kursziel 300 US‑Dollar
- Wedbush (3. Dezember 2025): Kaufempfehlung, Kursziel 340 US‑Dollar
- BofA Securities (3. Dezember 2025): Kaufempfehlung, Kursziel 303 US‑Dollar
Damit bleibt die Aktie klar ein Favorit der Wall Street, was den Druck erhöht, die hohen Erwartungen operativ zu untermauern.
AWS re:Invent: Innovationsschub für die Cloud
Ein zentraler Grund für den Optimismus ist die jüngste Innovationswelle von AWS. Auf der Entwicklerkonferenz re:Invent Anfang Dezember in Las Vegas präsentierte Amazon eine Reihe neuer Produkte, die die Wettbewerbsposition in der Cloud festigen und ausbauen sollen.
Zu den wichtigsten Ankündigungen zählen:
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Graviton5-Prozessoren
Die neue CPU-Generation soll bis zu 25 % mehr Leistung als der Vorgänger liefern und bringt es auf 192 Kerne pro Chip. Für AWS-Kunden bedeutet das: mehr Rechenpower je Instanz und potenziell niedrigere Betriebskosten. -
Trainium3 UltraServers
Speziell für KI-Training ausgelegte Infrastruktur, die im Vergleich zu Trainium2 rund 4,4‑mal mehr Rechenleistung und die vierfache Energieeffizienz bieten soll. Das zielt direkt auf die rasant wachsende Nachfrage nach KI-Workloads. -
Amazon Nova 2 Modelle
Vier neue KI-Modelle (Lite, Pro, Sonic und Omni), die sowohl Training als auch Inferenz effizienter machen sollen. Damit positioniert sich AWS verstärkt als Komplettanbieter für KI-Plattformen. -
AWS AI Factories
Spezialisierte KI-Infrastruktur für die Rechenzentren der Kunden selbst. Gerade für Unternehmen mit strengen Datenhoheits- und Compliance-Vorgaben ist dieses Angebot ein wichtiges Argument zugunsten von AWS.
Diese Bausteine adressieren den Kernwettbewerb im Cloudmarkt: Leistung, Kosten und KI-Fähigkeiten. Analysten sehen darin einen wesentlichen Hebel, um das Wachstum in AWS zu beschleunigen und gleichzeitig die Profitabilität zu stützen.
OpenAI-Deal als strategische Absicherung
Ein weiterer Mosaikstein der Investmentstory ist die im November 2025 angekündigte strategische Partnerschaft mit OpenAI im Volumen von 38 Milliarden US‑Dollar. Über sieben Jahre hinweg soll OpenAI massiv Rechenkapazität aus der AWS-Cloud beziehen.
Konkret geht es um Infrastruktur mit Hunderttausenden NVIDIA-GPUs, die perspektivisch auf Zehnmillionen CPUs skalierbar ist. AWS-CEO Matt Garman betonte, dass die Breite und Verfügbarkeit der optimierten Rechenressourcen zeige, warum AWS gut positioniert sei, um die enormen KI-Lasten von OpenAI zu tragen.
Für Amazon bedeutet der Deal nicht nur planbare, langfristige Auslastung im Hochmargengeschäft Cloud. Er stärkt auch die Wahrnehmung, dass AWS ein zentraler Infrastrukturpartner im globalen KI-Ökosystem bleibt – ein Faktor, der in vielen Bewertungsmodellen eine entscheidende Rolle spielt.
Zahlen liefern Rückenwind
Operativ untermauert Amazon den Optimismus mit soliden Ergebnissen. Im dritten Quartal 2025 erzielte der Konzern einen Umsatz von 180,2 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 13,4 % gegenüber dem Vorjahr. Beim Gewinn je Aktie übertraf Amazon die Markterwartungen klar: 1,95 US‑Dollar standen 1,57 US‑Dollar Konsensschätzung gegenüber.
Diese Kombination aus zweistelligem Wachstum, steigenden Margen und klaren Ergebnisschlägen ist einer der Gründe, warum der Free Cashflow nach Einschätzung von JPMorgan in den kommenden Jahren deutlich anziehen dürfte. Genau dieser Punkt ist entscheidend für viele langfristig orientierte Investoren, die weniger auf kurzfristige Umsatzsprünge, sondern auf nachhaltige Cash-Generierung achten.
Kursbild und Einordnung
An der Börse spiegelt sich der positive Nachrichtenfluss bislang nur teilweise wider. Heute notiert die Amazon-Aktie bei 196,78 Euro und liegt damit rund 15 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 233,20 Euro, obwohl die Ergebnisse im Jahresverlauf zugelegt haben. Technisch bewegt sich der Titel knapp unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, aber noch komfortabel über der 200‑Tage-Linie.
Die Ausgangslage für 2026 ist damit klar umrissen: Auf der einen Seite stehen ein nahezu einhellig positiver Analystenkonsens, eine deutlich ausgebaute KI- und Cloud-Pipeline und die Aussicht auf steigende Margen und Free-Cashflow. Auf der anderen Seite bleibt der Bewertungsanspruch hoch, sodass Amazon die aktuellen Versprechen – von AWS-Acceleration über den OpenAI-Deal bis zu den neuen KI-Produkten – in den kommenden Quartalen auch operativ liefern muss.
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