Der Gegenwind im Sportartikel-Sektor nimmt zu – doch Adidas stemmt sich bemerkenswert gegen den Druck. Während Hauptkonkurrent Nike nach schwachen Zahlen deutlich an Wert verliert, behauptet sich die Adidas-Aktie und signalisiert eine gewisse Entkopplung. Wie robust ist dieser Vorsprung im direkten Branchenvergleich?

Adidas trotzt Nikes Schwäche

Auslöser der Unruhe im Sektor sind die jüngsten Geschäftszahlen von Nike. Besonders ins Gewicht fällt ein Umsatzrückgang von 17 Prozent im wichtigen chinesischen Markt, begleitet von sinkenden Margen. An der Börse quittierten Anleger dies mit zweistelligen Kursverlusten bei der Nike-Aktie – die gesamte Branche geriet kurzfristig unter Druck.

Adidas zeigt sich in diesem Umfeld stabiler. Während der DAX heute weitgehend seitwärts läuft, legt die Aktie leicht zu. Mit rund 167 Euro notiert der Titel aktuell moderat im Plus, der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt von gut 163 Euro unterstreicht die jüngste Erholung. Im Jahresverlauf bleibt die Gesamtperformance zwar deutlich negativ, doch auf Sicht von 30 Tagen steht ein spürbares Plus von gut 9 Prozent zu Buche.

Im direkten Sektorvergleich fällt damit vor allem eines auf:
Adidas gelingt es, sich dem Abwärtssog des US-Konkurrenten zu entziehen – ein Signal, das Marktteilnehmer als relative Stärke werten.

Marketingoffensive als Stabilitätsanker

Ein Kernargument für das anhaltende Vertrauen der Investoren ist die aktuelle Marken- und Marketingstrategie. Adidas baut sein sogenanntes „Experiential Marketing“ weiter aus – also Formate, bei denen Konsumenten die Marke vor Ort erleben können.

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Ein Beispiel ist eine neue Kampagne in Kasachstan, bei der das Unternehmen mit lokal angepassten Pop-up-Konzepten arbeitet, etwa einer Marken-Yurte. Solche Auftritte zielen darauf, kulturelle Besonderheiten aufzugreifen und Nähe zur Zielgruppe herzustellen. Die Maßnahmen stärken insbesondere die Lifestyle-Sparte, die als wichtiger Wachstumstreiber gilt.

Diese Ausrichtung zahlt auf bestehende Trends ein:

  • Starke Nachfrage nach „Terrace-Sneakern“ und Retro-Modellen
  • Fokus auf Lifestyle statt nur Performance-Sport
  • Lokale Erlebnisformate, die die Marke emotional aufladen
  • Fundamentaler Rückenwind durch eine bestätigte währungsneutrale Umsatzsteigerung von 12 % im Geschäftsjahr 2024

Im Kontrast dazu kämpft Nike laut jüngsten Berichten mit einem veralteten Innovationszyklus, was die Schwäche im aktuellen Zahlenwerk mit erklärt. Genau diese Differenz in der Wahrnehmung von Dynamik und Markenfrische spielt Adidas derzeit in die Karten.

Technisches Bild und Investorenrotation

Auch charttechnisch liefert der Titel Signale, die zur positiven Story passen. Mit rund 11 Prozent Abstand zum jüngsten 52-Wochen-Tief bei knapp 150 Euro hat sich die Aktie wieder etwas Luft verschafft. Gleichzeitig liegt sie noch klar unter dem 52-Wochen-Hoch und auch unter dem 200-Tage-Durchschnitt – von einer überhitzten Situation kann also nicht die Rede sein.

Auffällig ist:
An einem Tag, an dem der Hauptkonkurrent stark unter Druck steht, bewegt sich Adidas leicht nach oben. Das werten Marktbeobachter als Hinweis auf eine Rotationsbewegung im Sektor – weg von Nike, hin zu vergleichsweise stabileren Titeln wie Adidas.

Die operative Turnaround-Story, gestützt durch zweistelliges Umsatzwachstum (währungsneutral 12 Prozent im Jahr 2024) und eine klare Marketinglinie, erweist sich damit auch in einem schwierigen Branchenumfeld als tragfähig. Im DAX positioniert sich die Aktie aktuell im oberen Mittelfeld und profitiert von der Wahrnehmung, weniger stark von den Problemen des US-Konkurrenten abhängig zu sein.

Fazit: Entkopplung als Kurstreiber

Unterm Strich ist die derzeitige relative Stärke der Adidas-Aktie vor allem durch drei Punkte geprägt: die Schwäche von Nike, die konsequent ausgebaute Marken- und Lifestyle-Strategie sowie die bestätigten Wachstumsraten aus dem vergangenen Geschäftsjahr. Dass die Aktie trotz eines insgesamt schwachen Jahresverlaufs und eines deutlichen Rückstands zum 52-Wochen-Hoch zuletzt moderat zulegt, zeigt: Die fundamentale und strategische Entkopplung vom US-Wettbewerber ist aktuell der zentrale Kurstreiber. Wie nachhaltig dieser Vorteil bleibt, dürfte sich mit den nächsten Zahlenupdates und Kampagnenumsetzungen im Jahr 2026 konkretisieren.

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