Adidas Aktie: Wichtiger Sieg verpufft
Endlich Ruhe an der US-Rechtsfront: Ein US-Gericht hat die lästige Sammelklage wegen der Ye-Partnerschaft endgültig abgewiesen. Doch statt einer Erleichterungsrallye dominieren Skepsis und Zurückhaltung das Parkett. Warum ignoriert der Markt diese eigentlich positive Nachricht und was bremst den DAX-Konzern jetzt noch aus?
Das Wichtigste in Kürze:
* Gerichtsurteil: US-Berufungsgericht weist Anlegerklage zu Ye-Risiken ab.
* Analysten-Votum: RBC und Barclays senken Kursziele auf 190 Euro.
* Preiskampf: Hohe Rabatte im Weihnachtsgeschäft drücken auf die Margen-Erwartung.
Juristische Entlastung in den USA
Adidas konnte am 4. Dezember einen entscheidenden Erfolg verbuchen. Das "9th Circuit Court of Appeals" wies eine Sammelklage von Investoren endgültig ab. Der Vorwurf, der Konzern habe Anleger über die Risiken der Partnerschaft mit dem Rapper Ye (ehemals Kanye West) und dessen Verhalten getäuscht, ließ sich vor Gericht nicht halten.
Die Richter urteilten, dass die Risiken für den Markt erkennbar waren und Adidas nichts Wesentliches verschwiegen habe. Damit entfällt eine juristische Altlast, die seit der Trennung im Jahr 2022 auf der Stimmung lastete. Die Partnerschaft war mit rund 1,7 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2021 ein zentraler Erlöstreiber. Dass der Kurs gestern dennoch bei 162,00 Euro schloss und kaum auf diese Entlastung reagierte, zeigt, wie tief die Skepsis bei den Investoren derzeit sitzt.
Analysten treten auf die Bremse
Die Freude über den Gerichtssieg wird durch nüchterne Analysen gedämpft. Die kanadische Bank RBC bestätigte zwar ihr "Outperform"-Rating, strich das Kursziel jedoch von 210 auf 190 Euro zusammen. Damit schließt sie sich Barclays an, die ihr Ziel bereits Ende November auf das gleiche Niveau gesenkt hatten.
Die Experten sehen zwar langfristiges Potenzial, gewichten die kurzfristigen Risiken aber deutlich stärker. Mit einem Verlust von über 31 Prozent seit Jahresanfang spiegelt der Aktienkurs dieses gesunkene Vertrauen wider. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von rund 16 Prozent verdeutlicht den übergeordneten Abwärtstrend.
Rabattschlacht belastet Profitabilität
Ein Hauptgrund für die Zurückhaltung liegt im operativen Geschäft. Daten aus dem kürzlich beendeten Black-Friday-Handel offenbaren, dass Adidas Rabatte von bis zu 60 Prozent gewährte, um Lagerbestände abzubauen. Wettbewerber wie die Schweizer Marke On verzichteten weitgehend auf solche Aktionen.
Diese tiefen Preisnachlässe gehen direkt zu Lasten der Marge. Zwar versucht der Konzern mit dem globalen Launch des neuen Laufschuhs "Supernova Rise 3" und verbesserter Dämpfungstechnologie dagegenzuhalten, doch ob diese Innovation die Verluste im Lifestyle-Segment kompensieren kann, ist offen. Hinzu kommen Unsicherheiten durch mögliche Streiks der Gewerkschaft IG BCE im Tarifkonflikt.
Fazit
Die Adidas-Aktie steckt in einer zähen Bodenbildung fest. Der juristische Erfolg ist zwar fundamental wichtig, wird vom Markt aber derzeit als zweitrangig gegenüber den Margenproblemen bewertet. Für Anleger ist nun entscheidend, ob die Marke von 160 Euro hält. Ein Rutsch unter dieses Niveau könnte den Weg in Richtung des 52-Wochen-Tiefs bei 149,70 Euro ebnen, solange das Management keine nachhaltige Lösung für die Rabattschlachten präsentiert.
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