Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach beendet eine turbulente Woche mit einem Kursplus von rund 1,5 Prozent. Verantwortlich für die Erholung: Ein US-Berufungsgericht bestätigte am Mittwoch, dass Adidas Investoren im Zusammenhang mit der Yeezy-Partnerschaft und Kanye West nicht getäuscht hat. Diese Entscheidung eliminiert ein erhebliches Risiko für teure Sammelklagen – und wiegt für Anleger offenbar schwerer als die gedämpften Margenprognosen, mit denen die kanadische Bank RBC zu Wochenbeginn ihre Kaufempfehlung begründete.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • US-Gericht weist Vorwürfe der Anlegertäuschung zurück
  • RBC senkt Kursziel von 210 auf 190 Euro wegen Margendruck bis 2027
  • Aktie verteidigt Unterstützung bei 160 Euro deutlich
  • Kurs notiert bei 164,95 Euro, rund 15 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt

Warum das Urteil den Ausschlag gibt

Das Gericht räumte mit einem Risiko auf, das Unternehmen in den USA Millionen kosten kann. Sammelklagen enden dort häufig mit hohen Vergleichszahlungen – selbst wenn die Vorwürfe nicht vollständig durchdringen. Die Klarstellung schafft Planungssicherheit und entlastet die Bilanz von einer potenziellen Belastung.

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Die RBC-Abstufung vom Dienstag hatte zunächst für Gegendruck gesorgt. Analyst Piral Dadhania sieht die operative Marge bis 2027 unter Druck und reduzierte seine Gewinnschätzungen entsprechend. Dass die Aktie dennoch Boden gutmachen konnte, interpretieren Händler als Zeichen, dass der Markt die rechtliche Entwarnung höher gewichtet als die mittelfristigen Ertragsperspektiven.

Stabilität im Branchenvergleich

Während Nike nach einem umfassenden Führungsumbau – inklusive Streichung der CTO- und CCO-Positionen – weiterhin sucht, wirkt Adidas strukturell gefestigt. Die Q3-Zahlen vom Oktober (Umsatz rund 6,6 Milliarden Euro) signalisierten bereits, dass die Marke auch ohne das volle Yeezy-Geschäft wieder Traktion entwickelt.

Die Aktie notiert derzeit bei 164,95 Euro und hat sich damit im Jahresverlauf rund 30 Prozent nach unten bewegt. Die Distanz zum 200-Tage-Durchschnitt von 192 Euro zeigt: Der Abwärtstrend ist noch nicht gebrochen. Doch die heutige Stabilisierung über der 160-Euro-Marke deutet zumindest auf eine kurzfristige Bodenbildung hin.

Nächster Test: Die 165-Euro-Schwelle

Charttechnisch wird entscheidend sein, ob sich der Kurs nachhaltig über 165 Euro etablieren kann. Gelingt das, wäre der Weg Richtung 175 Euro frei – ein Niveau, das zuletzt Anfang November erreicht wurde. Fundamental richten sich die Blicke nun aufs Weihnachtsgeschäft, erste Indikatoren dazu werden im Januar erwartet. Die Mehrheit der Analysten bleibt bei "Halten" oder "Kaufen", die Kurszielspanne reicht von 190 bis 230 Euro.

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