Die schwache Prognose von Nike hat den Sportartikel-Sektor aufgeschreckt – doch für Adidas zeichnet sich ein anderes Bild ab. Während der US-Rivale mit hausgemachten Problemen ringt, setzt der deutsche Konzern seine Erholung fort. Entscheidend ist nun, ob sich die Aktie nachhaltig von der Entwicklung des Wettbewerbers lösen kann.

Nike belastet das Sentiment

Der Auslöser der aktuellen Unruhe kam am späten Freitagabend: Nike warnte vor rückläufigen Umsätzen im laufenden Quartal. Besonders der anhaltende Gegenwind in China und Schwierigkeiten bei der Marke Converse sorgten für Ernüchterung.

Die unmittelbaren Folgen im Markt:

  • Nike-Aktie verliert im späten Handel mehr als 10 %
  • Adidas rutscht im Sog der Meldung moderat um rund 1,2–1,8 % ab
  • Zyklische Konsumwerte geraten insgesamt unter Beobachtung

Damit geriet Adidas zwar kurzfristig in Mitleidenschaft, zeigte aber zugleich relative Stärke. Im Vergleich zum deutlichen Einbruch beim US-Rivalen fiel die Kursreaktion deutlich milder aus. Das deutet darauf hin, dass Investoren die Probleme klar bei Nike verorten und nicht auf die gesamte Branche übertragen.

Ein Blick auf die Kursbasis unterstreicht diese Differenzierung: Der aktuelle Stand von 165,70 Euro liegt zwar fast 30 % unter dem Niveau zu Jahresbeginn und rund 37 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 261 Euro, dennoch hat sich die Aktie in den vergangenen 30 Tagen um gut 8 % erholt. Der jüngste Rücksetzer wirkt damit eher wie ein Dämpfer in einer laufenden Zwischenrally.

Analysten sehen andere Story

Trotz des negativen Sektorsentiments bleibt das fundamentale Bild für Adidas im Analystenlager robust. Die Experten trennen derzeit deutlich zwischen den unternehmensspezifischen Risiken bei Nike und der Entwicklung in Herzogenaurach.

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Zentrale Punkte aus den jüngsten Einschätzungen:

  • Bernstein Research bestätigt am 16. Dezember das Rating „Outperform“
  • Kursziel bleibt bei 235 Euro – deutlich über dem aktuellen Kursniveau
  • Analystin Aneesha Sherman bewertet die Schwäche bei Nike als isoliertes Ereignis
  • Von rund 36 Analysten empfehlen etwa 27 den Titel zum Kauf, nur wenige raten zum Verkauf

Diese breite Unterstützung deutet auf Vertrauen in die strategische Ausrichtung unter CEO Bjørn Gulden hin. Marktanteilsgewinne in den vergangenen Quartalen und eine intakte Momentum-Story gelten dabei als zentrale Argumente.

Charttechnisch ist die Lage gemischt: Der Kurs liegt knapp über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 163,45 Euro, aber merklich unter der 200‑Tage-Linie bei 187,75 Euro. Der RSI von 41 signalisiert weder eine Überkauf- noch eine Überverkauft-Situation – die Aktie bewegt sich in einem neutralen Bereich, in dem Nachrichten das Zünglein an der Waage sein können.

Abkopplung von Nike im Fokus

Für die laufende Woche rückt eine Frage in den Mittelpunkt: Gelingt Adidas die nachhaltige Abkoppelung von der Nike-Schwäche? Die relative Stabilität am Freitag spricht dafür, dass vor allem institutionelle Investoren Adidas derzeit als den solideren Wert im Duopol wahrnehmen.

Dafür sprechen mehrere Faktoren:

  • Die jüngsten Nike-Probleme sind vor allem auf China und Converse fokussiert
  • Adidas konnte zuletzt Marktanteile zurückholen
  • Die Kursreaktion fiel im Vergleich zum US-Rivalen moderat aus
  • Die Volatilität der Aktie liegt mit rund 21 % (30 Tage, annualisiert) auf einem überschaubaren Niveau

Kurzfristig bleibt der Titel jedoch anfällig für Stimmungsumschwünge im Sektor. Der Abstand von gut 12 % zur 200‑Tage-Linie zeigt, dass die Erholung noch nicht vollständig etabliert ist. Hält die Region um den 50‑Tage-Durchschnitt, wäre das ein Signal dafür, dass der Markt die Nike-Meldung eher als externen Störfaktor einordnet und nicht als Beginn eines neuen Abwärtstrends für Adidas.

Fazit: Bewährungsprobe auf stabilem Fundament

Die Adidas Aktie startet mit Gegenwind in die Woche, doch der Druck kommt vor allem von außen. Nike belastet mit einer klar negativen Prognose das gesamte Segment, während Adidas weiterhin von einer überwiegend positiven Analystenbasis und einer intakten operativen Story getragen wird.

Kurzfristig entscheidet sich nun, ob der Kurs die Unterstützungszone um den aktuellen Bereich von gut 165 Euro behaupten kann. Gelingt dies und bleiben weitere negative Branchensignale aus, spricht viel dafür, dass der Rücksetzer vom Freitag als temporäre Reaktion auf die Nike-Warnung in Erinnerung bleibt, während Adidas seinen eigenen Kursverlauf weiter ausbaut.

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