Starker Rückenwind ausgerechnet vom US-Konkurrenten: Die jüngste Erholung bei Adidas beruht weniger auf eigenen Erfolgsnachrichten, sondern auf überzeugenden Zahlen von Lululemon in China. Im Fokus steht damit eine Frage: Reicht dieser externe Impuls aus, um den angeschlagenen DAX-Titel aus seiner Schwächephase zu lösen?

Externe Hilfe aus China

Lululemon meldete ein robustes Wachstum im chinesischen Markt. Das signalisiert, dass die Konsumstimmung im Reich der Mitte besser sein könnte als befürchtet – und genau das nährt Hoffnungen im gesamten Sportartikel-Sektor.

Für Adidas ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte und zentraler Wachstumstreiber. Entsprechend lesen Investoren die Lululemon-Zahlen als positiven Proxy: Wenn die Konkurrenz dort zulegt, könnte auch für die Herzogenauracher wieder mehr Schwung in diesem Markt möglich sein.

Die Kursreaktion zum Wochenschluss war daher vor allem eine „Sympathie-Rallye“ – ein Mitlaufen auf Basis guter Nachrichten eines Wettbewerbers, nicht das Ergebnis eigener Meldungen.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Starke Lululemon-Zahlen in China sorgen für Sektorerleichterung
  • Adidas profitiert indirekt, da China einer der Kernmärkte ist
  • Kursaufschwung basiert derzeit eher auf Erwartung als auf eigenen News

Schwache Jahresbilanz trotz Erholung

Trotz der freundlichen Bewegung zum Wochenausklang bleibt die Gesamtlage angespannt. Ein Blick auf die Performance seit Jahresbeginn zeigt, wie hart der Wert unter Druck steht.

  • Seit Jahresanfang liegt die Aktie mit rund 28,6 % im Minus
  • Auf Zwölf-Monats-Sicht summiert sich das Minus auf gut 30 %
  • Im DAX gehört der Titel damit zu den schwächsten Werten des Jahres

Am Freitag schloss die Aktie bei 168,45 Euro. Damit liegt sie zwar leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 167,02 Euro, aber klar unter der 200-Tage-Linie von 189,75 Euro – ein technisches Signal für einen weiterhin intakten Abwärtstrend. Der Abstand von rund 11 % zur 200-Tage-Linie unterstreicht diese Schwäche.

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Hinzu kommen strukturelle Belastungsfaktoren:
Neben der fragilen globalen Konsumstimmung belasten vor allem Sorgen um mögliche US-Strafzölle das Sentiment. Diese externen Risiken dämpfen die Bereitschaft, den zuletzt gesehenen Aufschwung als nachhaltige Trendwende zu interpretieren.

Technische Lage: Suche nach einem Boden

Aus charttechnischer Sicht war der Anstieg am Freitag ein erstes Lebenszeichen. Von ihrem 52‑Wochen‑Tief bei 149,70 Euro hat sich die Aktie inzwischen um gut 12 % entfernt. Gleichzeitig beträgt der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch bei 261,00 Euro rund 35 %. Die Spanne zeigt, wie weit der Weg zurück zu früheren Niveaus wäre.

Der RSI (14 Tage) liegt bei 41,1 und damit im neutralen Bereich. Die Aktie ist also weder klar überverkauft noch überkauft. Kurzfristig kommt es nun darauf an, ob der jüngste Impuls bestätigt wird.

Für die aktuelle Woche zeichnet sich ein klares Szenario ab:

  • Bullische Variante:
    Gelingt es, die Gewinne vom Freitag zu halten oder auszubauen, könnte sich eine kurzfristige Bodenbildung etablieren. Ein stabiler Handel oberhalb des Bereichs um den 50-Tage-Durchschnitt wäre ein erstes Signal, dass die Verkäuferseite an Kraft verliert.

  • Bearische Variante:
    Gewinnen die Sorgen um das US-Geschäft und die allgemeine Marktschwäche wieder die Oberhand, droht der Aufwärtsimpuls zu versanden. In diesem Fall wäre die Rallye klar als kurzfristige Reaktion auf die Lululemon-Zahlen zu werten – ohne eigene Bestätigung.

Fazit zum Wochenstart

Adidas geht mit Vorschusslorbeeren in die neue Woche, die aus dem starken China-Geschäft von Lululemon stammen. Die Hoffnung: Eine bessere Konsumlaune in Fernost könnte auch die Nachfrage nach den eigenen Produkten wieder ankurbeln.

Gleichzeitig zeigt die deutliche Underperformance seit Jahresbeginn, dass der Markt weiterhin große Fragezeichen hinter die Ertragsdynamik und die Belastungen durch Zölle und Konsumflaute setzt. Solange der übergeordnete Abwärtstrend intakt bleibt und der Kurs klar unter der 200-Tage-Linie notiert, bleibt jede Erholung anfällig.

Entscheidend wird nun, ob die Aktie in den kommenden Tagen die jüngsten Zugewinne verteidigen und im Bereich oberhalb der 50-Tage-Linie Stabilität zeigen kann – nur dann hätte die aktuelle China-Hoffnung das Potenzial, sich zu mehr als einer kurzen Zwischenrallye zu entwickeln.

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