Xiaomi-Aktie: Short-Attacken!

Die Aktie von Xiaomi gerät zunehmend ins Visier internationaler Spekulanten. Während der Hang Seng Index kräftig zulegte, blieb der Kurs des chinesischen Elektronikriesen nahezu unbewegt. Der Grund ist zumindest einigen Beobachtern nach klar: Hedgefonds wetten in großem Stil auf fallende Kurse.

Xiaomi: Die Crux der Short-Investoren

Nach Angaben von Goldman Sachs ist Xiaomi derzeit einer der am stärksten „geshorteten“ Titel in Asien. Die Leerverkaufspositionen im Prime Brokerage Book der Bank legten um 53 % zu. In der Sprache der Märkte bedeutet das: Die Mehrheit der professionellen Spekulanten rechnet mit weiteren Kursverlusten.

Die Ursachen sind vielfältig. Der Smartphone-Markt schwächelt, der Konkurrenzdruck bleibt hoch. In China hat Huawei seine Rückkehr mit neuen Modellen erfolgreich gestaltet. Auch Honor und Oppo gewinnen wieder Marktanteile. Xiaomi verliert in diesem Umfeld an Boden, zumal die Gewinnmargen im mittleren Preissegment sinken.

Zudem lasten Produktionsengpässe und steigende Rohstoffpreise auf den Kosten. Das Unternehmen muss höhere Preise für Komponenten und Chips bezahlen. Dennoch gibt es auch weiterhin echte Erfolgsmeldungen.

Gleichzeitig setzt Xiaomi auf einen neuen Markt: die Elektromobilität. Die jüngsten Zahlen sind erschlagend gut. Im Oktober setzte Xiaomi rund 40.000 Fahrzeuge ab. Am Jahresende werden die eigenen ursprünglichen Schätzungen wohl um 40 % übertroffen (mit dann 350.000 Fahrzeugen). Die große Frage: Wer gewinnt am Ende? Die Short-Spekulanten oder die wirtschaftliche Seite?

Wirtschaftlich betrachtet ist die Aktie sicher deutlich günstiger als viele Konkurrenzunternehmen wie Apple auf der einen Seite (Smartphones) oder Tesla auf der anderen Seite (E-Mobilität). Es kann also jetzt doch wieder schnell gehen, zumal bald wieder Zahlen kommen.