Wolfspeed Aktie: Nervenprobe gefällig?

Der Halbleiter-Spezialist Wolfspeed verzeichnet einen dramatischen Kurseinbruch von 8,9 Prozent auf 18,57 Dollar. Optionshändler setzen massiv auf weitere Verluste – ein Alarmzeichen für die bereits angeschlagene Aktie.

Bären übernehmen das Kommando

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Put-Call-Verhältnis schoss auf 2,75 hoch. Das bedeutet, dass fast dreimal so viele Wetten auf fallende Kurse abgeschlossen wurden wie auf steigende. Gleichzeitig stieg die implizite Volatilität an – ein Zeichen dafür, dass Investoren mit weiteren heftigen Kursschwankungen rechnen.

Parallel dazu meldete Voya Financial eine passive Beteiligung von 12,1 Prozent über 3,3 Millionen Aktien. Doch diese institutionelle Präsenz konnte den Abverkauf nicht stoppen.

Chapter 11 wirft lange Schatten

Der Absturz kommt nicht überraschend. Erst Ende September stieg Wolfspeed aus der Insolvenz auf – mit 70 Prozent weniger Schulden, aber auch mit schweren Marktproblemen. Die Q1-Zahlen vom 29. Oktober zeigten zwar Umsätze von 197 Millionen Dollar über den Erwartungen, doch die Prognose schockte die Anleger.

Das Management warnte vor anhaltender Marktschwäche bis ins Geschäftsjahr 2026. Kunden hätten während der Insolvenz Lagerbestände aufgebaut oder alternative Lieferanten gesucht. Die Folge: sequenziell sinkende Umsätze in den kommenden Quartalen.

Analysten schlagen Alarm

Die Experten reagieren mit einem klaren "Reduce"-Rating. Trotz der geplanten Umstellung auf 200mm-Siliziumkarbid-Fertigung für E-Autos und KI-Rechenzentren bleibt das kurzfristige Umfeld toxisch.

Erst in der ersten Jahreshälfte 2026 sind neue umfassende Finanzdaten geplant. Bis dahin navigiert Wolfspeed durch stürmische Gewässer – und die Bären behalten vorerst die Oberhand.