Wolfspeed Aktie: Keine Überraschung?
Die Wolfspeed-Aktie erlebte gestern erneut wilde Kursschwankungen und schloss mit einem Minus von 3,4 % bei 21,36 Dollar. Investoren scheinen die langfristigen Folgen der massiven Liquiditätsspritze, die erst zu Wochenbeginn verkündet wurde, neu zu bewerten. Ist die bloße Zufuhr von Bargeld genug, um in diesen stürmischen Gewässern das Ruder herumzureißen?
Ein teuer erkaufter Zeitgewinn
Der Halbleiterkonzern bestätigte den Erhalt von 698,6 Millionen Dollar an Steuererstattungen durch die US-Behörde IRS. Diese Mittel, genehmigt unter dem "CHIPS and Science Act", erhöhen den gesamten Kassenbestand auf rund 1,5 Milliarden Dollar. Für ein Unternehmen, das das gesamte Jahr 2025 über mit massiven Liquiditätssorgen zu kämpfen hatte, ist dies ein entscheidender Rettungsanker.
Das Management handelte unverzüglich, um die Bilanz zu sanieren:
* Planung zur Nutzung von 192,2 Millionen Dollar aus den Erlösen zur Schuldentilgung.
* Ablösung von rund 175 Millionen Dollar an ausstehenden gesicherten Verbindlichkeiten.
* Fokus auf "finanzielle Flexibilität" für den Ausbau der 200mm-Wafer-Produktion.
Trotz dieser fundamental positiven Nachricht reagierte der Markt ernüchternd. Nachdem der Kurs am Montag noch um fast 9 % nach oben geschossen war, gaben die Papiere gestern alle Gewinne wieder ab. Die Skepsis bezüglich der extrem hohen Cash-Burn-Rate dominiert weiterhin das Parkett.
Wetten gegen die Erholung
Wolfspeed befindet sich in einer kritischen Phase, geprägt von einer Reorganisation nach Chapter 11 und einem Führungswechsel. Der kapitalintensive Übergang zur 200mm-Siliziumkarbid-Fertigung ist notwendig, um in den Wachstumsmärkten für E-Mobilität und KI zu bestehen, verschlang jedoch Unsummen.
Zwar mildert das 1,5-Milliarden-Dollar-Polster kurzfristige Insolvenzrisiken, doch die Zahlen sprechen eine harte Sprache. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 stand unter dem Strich ein Nettoverlust von gigantischen 643,6 Millionen Dollar, getrieben durch Leerkosten in den Fabriken Mohawk Valley und Siler City.
Die Bewertung wirkt mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 0,8x verlockend günstig und liegt deutlich unter dem Sektorschnitt. Doch die hohe Short-Quote von über 40 % des Streubesitzes ist ein Warnsignal: Viele Marktteilnehmer wetten gegen eine nachhaltige Erholung und sehen die Steuerrückzahlung lediglich als vorübergehende Brücke, nicht als Lösung der strukturellen Profitabilitätsprobleme.
Charttechnische Entscheidung naht
Der Fokus verlagert sich nun weg von der akuten Liquiditätskrise hin zu den operativen Kennzahlen. Investoren werden die Umsetzung des Schuldentilgungsplans und weitere Steuergutschriften genau beobachten. Das Unternehmen rechnet jedoch weiterhin mit Kosten durch Unterauslastung, was die Profitabilitätsziele in die Zukunft verschiebt.
Charttechnisch deckelt der 50-Tage-Durchschnitt bei etwa 22,40 Dollar den Kurs, während sich um die psychologisch wichtige Marke von 20,00 Dollar eine Unterstützung bildet. Der nächste Lackmustest werden die Zahlen zum zweiten Quartal sein – gelingt hier der Beweis für die versprochenen Margenverbesserungen?
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