Heute steht für Wolfspeed ein entscheidender Moment an: Das US-Konkursgericht in Texas verhandelt über den Chapter-11-Sanierungsplan des Halbleiterunternehmens. Die Anhörung markiert den Höhepunkt eines beschleunigten Umstrukturierungsprozesses, der am 30. Juni mit der freiwilligen Insolvenzanmeldung begann.

Radikaler Schuldenschnitt geplant

Der Kernpunkt des Verfahrens ist ein vorverpackter Plan zur fundamentalen Umgestaltung der Kapitalstruktur. Wolfspeed will seine Gesamtverschuldung um etwa 4,6 Milliarden Dollar reduzieren – das entspricht einem Schuldenschnitt von rund 70 Prozent. Die jährlichen Zinszahlungen sollen dadurch um etwa 60 Prozent sinken.

Bereits vor der offiziellen Anmeldung erhielt der Plan massive Unterstützung: Gläubiger mit mehr als 97 Prozent der vorrangig besicherten Anleihen stimmten der Vereinbarung zu.

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Parallel zur finanziellen Sanierung vollzieht sich ein Wandel in der Geschäftsführung. Am 1. September übernahm Gregor van Issum offiziell den Posten des Finanzvorstands. Der Transformations- und Finanzexperte, der zuvor bei ams-OSRAM und NXP Semiconductors tätig war, berichtet direkt an CEO Robert Feurle.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Ein Blick auf die jüngste Finanzentwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit der drastischen Maßnahmen. Im kritischen dritten Geschäftsquartal 2025, das am 30. März endete, verzeichnete das Unternehmen:

  • Umsatz: Etwa 185,4 Millionen Dollar
  • Nettoverlust: 285,5 Millionen Dollar nach GAAP
  • Liquidität: Rund 1,3 Milliarden Dollar in bar und verfügbaren Mitteln

Mit dem Chapter-11-Verfahren will Wolfspeed seine Restructuring Support Agreement umsetzen und bis Ende des dritten Kalenderquartals 2025 aus der Insolvenz hervortreten. Das gesamte Verfahren soll das Unternehmen besser positionieren, um seine langfristige Strategie umzusetzen und den Weg zur Profitabilität zu beschleunigen.

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