Walgreens Aktie: Übernahme-Drama eskaliert weiter

Die Übernahme-Saga um Walgreens Boots Alliance nimmt weiter an Fahrt auf. Der Pharmazie-Riese steckt mittlerweile tief in einem komplexen Übernahmeverfahren durch Sycamore Partners - und die Fristen werden laufend verschoben.

Jüngste Entwicklung: Blazing Star Merger Sub, die Übernahme-Vehikel von Sycamore, hat die Frist für das Umtauschangebot der ausstehenden Anleihen erneut verlängert - diesmal bis zum 26. August 2025. Ursprünglich sollte das Angebot bereits diese Woche auslaufen. Die Begründung: Man wolle die Abwicklung mit dem eigentlichen Merger-Abschluss synchronisieren.

Anleger zeigen sich kooperativ

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von den britischen 3,6%-Anleihen mit Fälligkeit 2025 wurden bereits 266 der 300 Millionen Pfund eingereicht. Bei den Euro-Bonds sieht es ähnlich aus - 692 von 750 Millionen Euro der 2,125%-Papiere sind schon im Topf.

Noch beeindruckender die US-Dollar-Anleihen: 718 von 750 Millionen Dollar bei den 8,125%-Bonds sowie 629 von 640 Millionen bei den 4,1%-Papieren bis 2050. Das zeigt: Die Bondhalter spielen mit und wollen raus aus den Walgreens-Papieren.

Rechtliche Nebenbaustelle geklärt

Während die Übernahme läuft, musste Walgreens noch eine andere Front bereinigen. Das Tech-Unternehmen Alpha Modus hatte wegen Patentverletzungen bei der In-Store-Technologie geklagt. Dieser Streit ist nun außergerichtlich beigelegt - die Details bleiben aber unter Verschluss.

Die Walgreens-Aktionäre hatten dem Deal mit Sycamore Partners bereits mit überwältigenden 96% zugestimmt. Pro Aktie fließen 11,45 Dollar plus potenzielle weitere 3 Dollar aus künftigen Vermögensverkäufen. Bei einem aktuellen Börsenwert von 10,56 Milliarden Dollar und Jahresumsätzen von 154,58 Milliarden Dollar erscheint der Preis durchaus ambitioniert.

Die finale Abwicklung rückt damit näher - auch wenn sich die Fristen weiter verschieben. Für die Anleger bleibt es ein Geduldsspiel mit kalkulierbarem Ausgang.