Halbleiterhunger treibt die Einnahmen, während das Solargeschäft einbricht – der Chemiekonzern Wacker navigiert durch turbulente Zeiten. Kann das Unternehmen die widersprüchlichen Entwicklungen in seinen Schlüsselsegmenten ausbalancieren?

Halbleiter-Boom als Rettungsanker

Wacker Chemie profitiert derzeit massiv von der globalen Chip-Knappheit. Die Nachfrage nach hochreinem Polysilizium für die Halbleiterindustrie schießt in die Höhe, getrieben von:

  • Megatrends wie KI und Elektromobilität
  • Staatlichen Förderprogrammen wie dem European Chips Act
  • Langfristig steigendem Bedarf an Mikrochips

Für 2025 erwartet das Unternehmen in diesem Segment ein Umsatzplus auf 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro – ein Lichtblick in ansonsten düsteren Zeiten.

Solarsegment im freien Fall

Doch während das Halbleitergeschäft floriert, kämpft Wacker mit massiven Problemen im Solarmarkt. Chinesische Hersteller überschwemmen den Markt mit subventioniertem Polysilizium, was zu:

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  • Einem Preisverfall von 18% im Jahresvergleich
  • Einer EBITDA-Einbuße von 40% im Solarbereich
  • Anhaltendem Wettbewerbsdruck

geführt hat. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – hier steht Wacker vor enormen Herausforderungen.

Strategische Weichenstellungen nötig

Der Konzern muss nun einen schwierigen Spagat meistern: Einerseits das boomende Halbleitergeschäft ausbauen, andererseits das angeschlagene Solarsegment stabilisieren. Die Aktie, die seit Jahresanfang bereits 12% verloren hat und sich nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 59,50 Euro hält, spiegelt diese Zerrissenheit wider.

Kann Wacker Chemie die widersprüchlichen Marktkräfte in eine erfolgreiche Strategie übersetzen? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der Münchner Konzern das Kunststück gelingt, in beiden Welten gleichzeitig zu bestehen.

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