Vulcan Energy Aktie: Kapitalumbau
Vulcan Energy stellt mit einem Milliardenpaket die Weichen für sein Vorzeigeprojekt Lionheart – und krempelt dabei die Aktionärsstruktur kräftig um. Neue Großinvestoren steigen ein, andere treten ab, Insider erhöhen ihre Beteiligung. Was bedeutet dieser Umbau für das Lithium-Projekt in Deutschland?
Insiderkauf und Großfinanzierung
Direktor Dr. Günter Hilken hat über das Institutional Entitlement Offer 5.000 zusätzliche Aktien für rund 20.000 australische Dollar erworben. Sein Gesamtbestand steigt damit auf 14.491 Aktien. Dieser Schritt erfolgt mitten in einer groß angelegten Kapitalerhöhung und signalisiert zumindest, dass das Management weiter an die eingeschlagene Strategie glaubt.
Der Insiderkauf ist Teil eines umfangreichen Finanzierungspakets über 2,2 Milliarden Euro für das Lionheart-Lithiumprojekt in Deutschland. Insgesamt wurden rund 178 Millionen neue Aktien ausgegeben – über eine Platzierung sowie ein Bezugsangebot für bestehende Großaktionäre. Diese Kapitalmaßnahme verändert die Eigentümerstruktur spürbar.
Die institutionelle Tranche umfasste etwa 61 Millionen neue Aktien aus einer Platzierung und weitere 116 Millionen Aktien aus einem Angebot an große Bestandsinvestoren. Der Ausgabepreis lag bei 4,00 australischen Dollar und damit rund 34,7 % unter dem letzten Schlusskurs von 6,13 australischen Dollar vor der Ankündigung – ein deutlicher Abschlag, der die Verwässerungseffekte unterstreicht.
Neue Kräfte im Aktionariat
Mehrere Meldungen dieser Woche zeigen, wie stark sich die Investorenbasis verschiebt. Zu den wichtigsten Bewegungen zählen:
- Morgan Stanley ist seit dem 26. November 2025 kein wesentlicher Aktionär mehr.
- JPMorgan Chase ist seit dem 20. November 2025 mit einem Anteil von 5,37 % als signifikanter Investor neu an Bord.
- Die Stimmrechte von Firmengründer Dr. Francis Wedin und Magni Associates wurden durch die Ausgabe der neuen Aktien verwässert.
- HOCHTIEF investiert 169 Millionen Euro und kann seinen Anteil damit von 6,7 % auf bis zu 15,7 % erhöhen.
- Der KfW Rohstofffonds erwirbt für 150 Millionen Euro 14 % an der deutschen Betriebsgesellschaft.
Damit rücken strategische und institutionelle Investoren stärker in den Vordergrund. Besonders die Engagements von HOCHTIEF und KfW werten Marktbeobachter als Signal, dass das Projekt politisch und industriell fest abgestützt ist.
Parallel dazu bleibt der Retail-Teil der Kapitalerhöhung noch bis zum 23. Dezember 2025 geöffnet. Über diese Privatanleger-Tranche sollen weitere 205 Millionen Euro (rund 365 Millionen australische Dollar) eingeworben werden. Die neuen Aktien aus dem Retail-Angebot sollen ab dem 31. Dezember gehandelt werden.
Lionheart startet in die Bauphase
Mit dem Abschluss der Finanzierung hat der Vorstand die endgültige Investitionsentscheidung für Phase 1 des Lionheart-Projekts getroffen. Direkt nach der Freigabe Anfang Dezember haben die Bauarbeiten begonnen.
Phase 1 ist ambitioniert ausgelegt:
- Geplante Jahresproduktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat
- Potenzielle Versorgung von rund 500.000 Batterien für Elektrofahrzeuge pro Jahr
- Zusätzlich jährliche Erzeugung von 275 Gigawattstunden erneuerbarem Strom
- Sowie 560 Gigawattstunden thermische Energie aus geothermischen Quellen
Der Produktionsstart für Lithiumhydroxid ist für 2028 vorgesehen, nach einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren. Die EU hat Lionheart als „Strategic Project“ im Rahmen des Critical Raw Materials Act eingestuft – ein formeller Rückenwind, der Zugang zu Fördermitteln und politischer Unterstützung erleichtert.
Finanzierung im Detail – und Kursbild
Das Paket über 2,2 Milliarden Euro setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen:
- 1,185 Milliarden Euro an vorrangigen Krediten von 13 Finanzinstituten, darunter die Europäische Investitionsbank
- 204 Millionen Euro an nicht rückzahlbaren Zuschüssen von Bund und Ländern
- 150 Millionen Euro Eigenkapital vom KfW Rohstofffonds
- 133 Millionen Euro von strategischen Investoren wie HOCHTIEF, Siemens Financial Services und Demeter Partners
- Rund 603 Millionen Euro Eigenkapital von Aktionären
Trotz dieser finanziellen Absicherung steht die Aktie kurzfristig unter Druck: Auf Sicht von 30 Tagen liegt das Minus bei rund 36 %, der Kurs notiert deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt. Das spiegelt die Verwässerung und den hohen Abschlag der Kapitalerhöhung wider, aber auch die üblichen Risiken eines Großprojekts in der Bauphase.
Fazit: Fundament steht, Umsetzung entscheidet
Vulcan Energy hat mit der gesicherten Milliardenfinanzierung, dem Einstieg prominenter Investoren und dem offiziellen Baustart für Lionheart zentrale Meilensteine erreicht. Die nächsten Jahre werden nun davon geprägt sein, ob der Konzern Zeitplan, Budget und die angestrebte Produktionskapazität einhalten kann. Gelingt dies, bietet das Projekt ab dem geplanten Produktionsstart 2028 einen klar definierten Pfad zu signifikanten Lithiumvolumina in Europa.
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