Vonovia Aktie: Erfreuliches Plus!

Der Immobilienriese kämpft an der Börse weiterhin mit Gegenwind, doch fundamental zeichnet sich ein anderes Bild ab. Goldman Sachs widerspricht der aktuellen Marktstimmung entschieden und sieht bei dem DAX-Konzern massives Aufholpotenzial. Übersehen Anleger gerade die operative Wende aufgrund der allgemeinen Zinsangst?

• Analysten-Votum: Goldman Sachs bestätigt "Buy" mit Kursziel 37 Euro.
• Cashflow-Stärke: Operating Free Cash Flow stieg um über 27 % (9-Monats-Sicht).
• Performance: Aktie liegt seit Jahresanfang 13,70 % im Minus.
• Mietentwicklung: Organisches Mietwachstum stabil bei 4,2 %.
• Management: Stefan Kroh leitet seit Dezember Corporate Finance.

Goldman Sachs sieht Kaufchance

Die US-Investmentbank Goldman Sachs sorgt zum Wochenausklang für klare Verhältnisse. Die Analysten bestätigten ihre Kaufempfehlung und halten an einem Kursziel fest, das weit über dem aktuellen Niveau liegt. Mit einem Ziel von 37 Euro impliziert die Analyse ein Aufwärtspotenzial von rund 45 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag (25,51 Euro).

Die Kernaussage der Experten: Der Markt ignoriert die operativen Fortschritte des Bochumer Konzerns. Während der Aktienkurs im 12-Monats-Vergleich über 18 Prozent verloren hat und nahe am 50-Tage-Durchschnitt (26,41 Euro) pendelt, deuten die fundamentalen Daten darauf hin, dass die Talsohle bereits durchschritten ist. Die Diskrepanz zwischen innerem Wert und der aktuellen Bewertung an der Börse sei selten so groß gewesen.

Operative Zahlen widerlegen die Skepsis

Abseits der Analystenprognosen liefern die jüngsten Finanzdaten greifbare Argumente für eine Neubewertung. Vonovia steigerte den "Operating Free Cash Flow" in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um beachtliche 27 Prozent. Dieser Anstieg beweist, dass der Konzern trotz des schwierigen Marktumfelds in der Lage ist, seine Liquidität signifikant zu verbessern.

Auch die Ertragskraft im Kerngeschäft bleibt stabil. Das bereinigte EBITDA wuchs um 2,5 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro, gestützt durch ein solides organisches Mietwachstum von 4,2 Prozent. Diese Zahlen stehen im Kontrast zur Kursentwicklung; die Aktie notiert aktuell fast 20 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von Mitte Dezember 2024.

Strategische Weichenstellungen

Parallel zur operativen Stabilisierung justiert Vonovia seine Struktur. Seit dem 1. Dezember verantwortet Stefan Kroh als neuer "Head of Corporate Finance" die Kapitalbeschaffung – eine Schlüsselrolle in Zeiten volatiler Zinsmärkte. Dass das Unternehmen trotz Sparzwang mit einem großen Holzbauprojekt in Berlin (158 Wohneinheiten) in nachhaltige Nachverdichtung investiert, werten Marktbeobachter als Signal für langfristige Planungssicherheit.

Die Diskrepanz ist offensichtlich: Während der Aktienkurs auf Jahressicht zweistellig im Minus liegt, verbessern sich die operativen Kennzahlen spürbar. Gelingt es Vonovia, den Fokus der Anleger dauerhaft auf den starken Cashflow zu lenken, dürfte sich die Lücke zum von Goldman Sachs taxierten fairen Wert schließen – unabhängig von kurzfristigen Zinsspekulationen.