Volkswagen Aktie: Wird jetzt alles auf den Kopf gestellt?

Ein radikaler Konzernumbau, neue juristische Rückschläge und schwache Zahlen – Volkswagen steht vor einem Scheideweg. Während Konzernchef Oliver Blume angeblich die gesamte Konzernstruktur revolutionieren will, kämpft der Wolfsburger Automobilriese gleichzeitig gegen die Nachwehen des Dieselskandals und eine schwächelnde Profitabilität. Kann diese Mammutaufgabe gelingen oder droht dem Traditionskonzern das Chaos?
Kernmarke VW vor dem Sturz vom Thron?
Die Spekulationen haben es in sich: Medienberichten zufolge plant Blume nichts Geringeres als einen kompletten Neuaufbau der Konzernstruktur. Das brisante Detail? Die prestigeträchtige Kernmarke VW soll ihre bisherige Sonderstellung verlieren und künftig gleichberechtigt neben Škoda und Seat unter einer zentralen Dachgesellschaft stehen.
Ein solcher Schritt wäre historisch – und brisant. Denn der Betriebsrat macht bereits Front. Die Arbeitnehmervertreter verweisen auf die bestehende Beschäftigungssicherung, die vertraglich bis Ende 2030 festgeschrieben und unkündbar ist. Jeder Umbauversuch dürfte somit auf erheblichen internen Widerstand stoßen.
EuGH-Urteil: Dieselskandal holt VW erneut ein
Als wäre die interne Unruhe nicht genug, erhält Volkswagen auch von juristischer Seite eine schallende Ohrfeige. Der Europäische Gerichtshof stellte unmissverständlich klar: Eine Typgenehmigung durch nationale Behörden befreit Hersteller nicht von der Haftung für unzulässige Abschalteinrichtungen.
Für Volkswagen bedeutet das:
- Weitere Haftungsrisiken in noch laufenden Gerichtsverfahren
- Schwächung der Verhandlungsposition bei künftigen Klagen
- Anhaltendes Reputationsrisiko durch den Dieselskandal
Obwohl der Konzern die direkten Auswirkungen als überschaubar einstuft, sendet das Urteil ein deutliches Signal: Der Dieselskandal ist noch längst nicht Geschichte.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Volkswagen?
Profitabilität im freien Fall
Die Restrukturierungsdebatten treffen Volkswagen in einer operativ schwierigen Phase. Die Halbjahresbilanz legte die Probleme schonungslos offen und erhöht den Handlungsdruck auf das Management dramatisch.
Die ernüchternden Fakten im Überblick:
- Drastischer Einbruch des operativen Ergebnisses im Jahresvergleich
- Signifikante Verschlechterung der operativen Umsatzrendite
- Über eine Milliarde Euro Belastung durch US-Einfuhrzölle
- Geringe Profitabilität der wachsenden Elektroauto-Sparte drückt die Margen
Hoffnung Elektro: Rettung oder Risiko?
Kann die Elektro-Offensive den Turnaround bringen? Auf der IAA in München will Volkswagen eine neue Generation kompakterer und günstigerer Elektrofahrzeuge vorstellen. Im Mittelpunkt steht die Premiere des Serienmodells VW ID.2, das auf der MEB-Entry-Plattform basiert.
Das Kalkül: Mit preiswerteren E-Autos will der Konzern neue Käuferschichten erschließen und die strategische Lücke im Massenmarkt schließen. Doch ob dieser Plan aufgeht, während gleichzeitig die gesamte Konzernstruktur auf den Prüfstand gestellt wird, bleibt fraglich.
Die Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider – mit einem Rückgang von rund 7 Prozent in der vergangenen Woche steht sie deutlich unter Druck. Für Volkswagen wird es darauf ankommen, ob Blume seinen radikalen Umbau gegen alle Widerstände durchsetzen kann, ohne den Konzern zu destabilisieren.
Volkswagen-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Volkswagen-Analyse vom 4. August liefert die Antwort:
Die neusten Volkswagen-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Volkswagen: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...