Der Dieselskandal holt Volkswagen wieder ein – und das mit voller juristischer Wucht. Der Europäische Gerichtshof hat am Freitag ein richtungsweisendes Urteil gefällt, das die Haftung für illegale Abschalteinrichtungen verschärft. Während der Konzern die Auswirkungen kleinredet, stellt sich die Frage: Wird dieser juristische Rückschlag aus Luxemburg zum neuen Damoklesschwert für die Aktie?

Urteil mit Sprengkraft

Das EuGH-Urteil trifft ins Mark der Automobilindustrie: Hersteller bleiben für den Einsatz illegaler Abschalteinrichtungen haftbar – selbst wenn ihre Fahrzeuge die EU-Normen grundsätzlich erfüllen. Die Richter machten klar: Die bloße Einhaltung von Standards legitimiert nicht automatisch den Einsatz unzulässiger Technologie.

Konkret richtete sich das Urteil gegen zwei deutsche Klagen zu Volkswagen-Dieseln, bei denen die manipulativen Abschalteinrichtungen entweder ab Werk verbaut oder nachträglich per Software-Update installiert worden waren.

Die Botschaft aus Luxemburg ist unmissverständlich: Automobilkonzerne können sich nicht länger hinter formaler Normeneinhaltung verstecken, wenn die verwendete Technik gegen das Recht verstößt.

Volkswagen: "Nur noch wenige Klagen"

Der Konzern zeigt sich gelassen und schätzt die direkten Auswirkungen als begrenzt ein. In Deutschland seien nur noch wenige Diesel-Klagen anhängig, an dieser Situation werde das EuGH-Urteil nichts ändern, so die offizielle Lesart aus Wolfsburg.

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Was Anleger jetzt wissen müssen

Das Urteil schafft neue rechtliche Realitäten, die durchaus Sprengkraft für die weitere Entwicklung haben:

  • Verschärfte Haftung: Automobilhersteller können sich nicht mehr allein auf EU-Normeneinhaltung berufen
  • Entschädigungsregeln: Das Gericht skizzierte, dass Schadenersatz je nach Fahrzeugnutzung auf bis zu 15% des Kaufpreises begrenzt werden könnte
  • Anhaltendes Risiko: Trotz Volkswagens Verharmlosung bestätigt das Urteil ein latentes juristisches Damoklesschwert

Dieselgate: Das Gespenst, das bleibt?

Obwohl Volkswagen die finanziellen Folgen als überschaubar darstellt, bringt die EuGH-Entscheidung den Dieselskandal wieder auf die juristische Agenda. Für einen Konzern, der bereits Milliarden in die Aufarbeitung der Affäre investiert hat, ist jeder neue rechtliche Präzedenzfall ein potenzieller Stolperstein.

Die Aktie wird weiterhin mit diesem Erbe leben müssen – auch wenn der jüngste Kursrutsch von über 10% in der vergangenen Woche andere Faktoren widerspiegelt. Dennoch zeigt das EuGH-Urteil: Volkswagen wird das Dieselgate-Kapitel so schnell nicht abschließen können.

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