Zum ersten Mal in der Konzerngeschichte schließt Volkswagen ein komplettes Werk in seinem wichtigsten Einzelmarkt China. Das Aus für die Fabrik in Nanjing ist mehr als nur ein strategischer Rückzug – es ist das deutlichste Signal für den erbitterten Konkurrenzkampf mit chinesischen E-Auto-Herstellern. Während die Heimatmarkt-Strategie aufgeht, stellt sich die Frage: Kann der Wolfsburger Konzern seine Abhängigkeit von China rechtzeitig reduzieren?

China-Schock: Erstes Werk-Aus nach 17 Jahren

Die Schließung des Nanjing-Werks markiert einen Wendepunkt in der Volkswagen-Geschichte. Seit 2008 liefen dort gemeinsam mit Partner SAIC Modelle wie der VW Passat und Skoda Superb vom Band. Bereits jetzt steht die Produktion still, die endgültige Schließung folgt im zweiten Halbjahr.

Der Grund für diesen drastischen Schritt? Eine Umrüstung auf E-Fahrzeuge wäre schlicht unwirtschaftlich gewesen. Diese Entscheidung offenbart das ganze Ausmaß der Herausforderungen, denen sich Volkswagen durch heimische Elektromarken gegenübersieht. China macht rund 30 Prozent der globalen VW-Auslieferungen aus – ein Markt, den sich der Konzern nicht leisten kann zu verlieren.

Analysten warnen vor Jahreszielen

Die schlechten Nachrichten aus Fernost belasten auch die Bewertungen der Finanzexperten. Jefferies senkte das Kursziel auf 125 Euro, hielt aber an der "Buy"-Empfehlung fest. Analyst Philippe Houchois verweist auf eine problematische Entwicklung: Während das Massengeschäft an Fahrt gewinnt, stagnieren die lukrativen Premiummarken des Konzerns.

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Kernpunkte der aktuellen Lage:

  • Erstmalige Werksschließung in China nach 17 Jahren Betrieb
  • Jefferies senkt Kursziel auf 125 Euro bei anhaltender Kaufempfehlung
  • Diskrepanz zwischen Masse und Premium belastet die Margen
  • Risiken für die Jahresziele durch operative Schwierigkeiten

Triumph auf dem Heimatmarkt

Doch es gibt auch positive Signale: In Deutschland dominiert Volkswagen die E-Auto-Zulassungen. ID.7, ID.4/ID.5 und ID.3 belegen die ersten drei Plätze der Bestsellerliste im ersten Halbjahr. Teslas Model Y ist dagegen auf Platz neun abgerutscht – ein klares Zeichen für den Erfolg der ID-Familie.

Diese Entwicklung zeigt eine deutliche regionale Divergenz: Während VW in Europa seine Elektro-Strategie erfolgreich umsetzt, kämpft der Konzern in China ums Überleben. Die Frage ist nun, ob die Heimatmarkt-Erfolge ausreichen, um die Verluste im Reich der Mitte zu kompensieren.

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