Volkswagen steht vor einer finanziellen Zäsur. Ausgerechnet die Luxus-Tochter Porsche zwingt den Konzern zu einer drastischen Gewinnwarnung – und offenbart damit die tiefen Risse in der Elektrostrategie des gesamten Konzerns. Was bedeutet dieser milliardenschwere Rückschlag für die Zukunftsvision von VW?

Düstere Prognose: 5,1 Milliarden Euro weg

Die Bombe platzte nach Börsenschluss am Freitag: Volkswagen muss die Jahresprognose 2025 massiv nach unten korrigieren. Ein negativer Einmaleffekt von rund 5,1 Milliarden Euro drückt die operative Umsatzrendite von ursprünglich 4-5% auf nur noch 2-3%. Das operative Ergebnis wird damit praktisch halbiert.

Die Hauptlast tragen die Aktionäre. Wichtige Kennzahlen sehen nun deutlich schlechter aus:
- Netto-Cashflow Automotive: sinkt auf rund 0 Milliarden Euro (zuvor: 1-3 Mrd. Euro)
- Nettoliquidität: reduziert sich auf etwa 30 Milliarden Euro
- Nur der Konzernumsatz bleibt vorerst stabil

Porsche als Auslöser: Elektro-Offensive gescheitert?

Der Auslöser für das Debakel kommt aus dem vermeintlichen Zugpferd des Konzerns: Porsche. Die Sportwagenschmiede muss ihre ehrgeizigen Elektro-Pläne grundlegend überarbeiten. Schwächere Nachfrage nach E-Fahrzeugen, Druck in China und höhere US-Zölle zwingen das Unternehmen zum Kurswechsel.

Die Konsequenzen sind dramatisch:
- Wertminderung des Porsche-Geschäftswerts: 3 Milliarden Euro
- Weitere Einmaleffekte durch Projektanpassungen: 2,1 Milliarden Euro
- Mittelfristige Margenambition bei Porsche sinkt von 15-17% auf 10-15%

Strategische Kehrtwende: Zurück zum Verbrenner?

Porsche vollzieht eine bemerkenswerte Kehrtwende. Das geplante Premium-SUV oberhalb des Cayenne wird nicht wie geplant als reines E-Auto kommen, sondern zunächst nur als Verbrenner und Hybrid. Selbst aktuelle Modelle wie Panamera und Cayenne sollen bis weit in die 2030er Jahre mit Verbrennungsmotoren verfügbar bleiben.

Ist das das Ende der Elektro-Offensive? Oder nur eine taktische Pause? CEO Oliver Blume spricht von "massiven Veränderungen im Automobilumfeld" und einer "umfassenden Neuausrichtung" – die kurzfristig die Finanzergebnisse belastet.

Marktreaktion: Analysten zeigen sich skeptisch

Die Börse reagierte bereits am Freitag mit Verkäufen. Die Porsche-Aktie verlor 3,1%, Volkswagen-Papiere gaben 2,1% nach. UBS-Analyst Patrick Hummel brachte die Enttäuschung auf den Punkt: "Das sind nicht die Margen, die man bei einem Luxusprodukt erwarten würde."

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 109,95 Euro beträgt aktuell -13,6%. Seit Wochenhoch im März ging es kontinuierlich bergab.

Was kommt als nächstes?

Alle Augen richten sich nun auf den 30. Oktober, wenn Volkswagen die Q3-Zahlen veröffentlicht. Der Vorstand betont, dass die außerplanmäßige Wertminderung bei der Dividendenberechnung für 2025 nicht berücksichtigt wird – ein kleiner Trost für Anleger.

Doch die eigentliche Frage bleibt: Kann Volkswagen die Kosten der strategischen Neuausrichtung in diesem volatilen Marktumfeld bewältigen? Oder ist dies erst der Anfang weiterer Abschreibungen? Die Halbierung der Gewinnmarge sendet ein alarmierendes Signal – nicht nur für VW, sondern für die gesamte deutsche Automobilindustrie.

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