Zum Jahresausklang 2025 reißen die schlechten Nachrichten aus Wolfsburg nicht ab. Statt einer ruhigen Jahresendrallye belasten konkrete Absatzprobleme bei der wichtigen Ertragsperle Audi und eine überraschende Strategieänderung in den USA den Kurs. Anleger fragen sich nun: Ist das nur ein kurzfristiger Dämpfer oder ein strukturelles Warnsignal für das kommende Geschäftsjahr?

Die aktuelle Lage im Überblick:

  • Audi-Schwäche: Die Premium-Tochter verliert Marktanteile und leidet unter US-Zöllen.
  • US-Strategie: Der ID. Buzz pausiert in den USA für das Modelljahr 2026.
  • Produktion: Der VW Polo bleibt erhalten, wird aber komplett in Südafrika gefertigt.

Sorgenkind Audi und US-Zölle

Verantwortlich für die aktuelle Zurückhaltung der Investoren ist primär die Entwicklung bei Audi. Die Ingolstädter Tochter, traditionell der Gewinnmotor des Konzerns, verliert im wichtigen Premium-Segment an Boden. Dies schlägt direkt auf die Margenerwartung des Gesamtkonzerns durch.

Verschärft wird die Situation durch die aktuellen US-Zölle. Da Audi im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern kaum über eigene Fertigungskapazitäten in den Vereinigten Staaten verfügt, treffen die protektionistischen Maßnahmen die Marke hart. Die fehlende lokale Produktion entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Nachteil, der die Exportmöglichkeiten einschränkt und die Kosten in die Höhe treibt.

Dämpfer für die Elektro-Offensive

Parallel dazu sorgt eine Entscheidung beim Hoffnungsträger ID. Buzz für Irritationen. Volkswagen hat bestätigt, den elektrischen Bus für das Modelljahr 2026 in den USA komplett aus dem Programm zu nehmen. Offiziell begründet der Konzern dies mit einer strategischen Neuausrichtung auf das Jahr 2027.

Marktbeobachter interpretieren diesen Schritt jedoch anders. Die Pause wird vielfach als Eingeständnis gewertet, dass es entweder logistische Hürden oder schwächere Nachfrageimpulse gibt als ursprünglich kalkuliert. Damit entfallen für das kommende Jahr fest eingeplante Erlöse aus dem US-Geschäft, was die Unsicherheit bezüglich der Nordamerika-Strategie erhöht.

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Klarheit beim Dauerbrenner Polo

Ein positives Signal sendet der Konzern hingegen im Volumensegment. Entgegen hartnäckiger Gerüchte über ein mögliches Aus wird der VW Polo nicht eingestellt. Um die Profitabilität des Kleinwagens zu sichern, bündelt Volkswagen die Produktion für den Weltmarkt künftig im südafrikanischen Werk Kariega. Mit einem für 2025 angekündigten Update bleibt das Modell im Portfolio, wird aber kosteneffizienter aufgestellt.

Charttechnik: Überverkaufter Zustand

Die operativen Belastungen spiegeln sich deutlich im Aktienkurs wider, der heute bei 104,20 Euro aus dem Handel ging. Technisch deutet der Relative-Stärke-Index (RSI) mit einem Wert von 27,8 auf einen überverkauften Zustand hin, was kurzfristig eine Gegenbewegung begünstigen könnte.

Trotz der jüngsten Korrektur steht seit Jahresanfang (YTD) noch ein Plus von rund 19 Prozent in den Büchern. Der Abstand zum langfristigen 200-Tage-Durchschnitt, der aktuell bei 95,55 Euro verläuft, ist mit gut 9 Prozent noch komfortabel, schmilzt jedoch zusehends.

Für eine nachhaltige Stabilisierung benötigt die Aktie nun klare Impulse aus dem operativen Geschäft. Gelingt es dem Management, überzeugende Pläne zur Margensicherung bei Audi vorzulegen, könnte das aktuelle Niveau für langfristig orientierte Anleger interessant sein. Sollten sich die Probleme in den USA jedoch verfestigen, droht ein Test der Unterstützung im Bereich der 100-Euro-Marke.

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