Volkswagen Aktie: Betriebsrat stellt CEO ultimativ bloß

Die Kritik war lange nur hinter vorgehaltener Hand zu hören. Jetzt wird sie zur offenen Revolte: Der mächtige Volkswagen-Betriebsrat attackiert CEO Oliver Blume frontal und fordert ein sofortiges Ende seiner umstrittenen Doppelrolle bei VW und Porsche. Gleichzeitig läuft bereits die Nachfolgersuche auf Hochtouren. Steht Blume vor dem Aus?
Gewerkschaften verschärfen den Ton dramatisch
Die Worte von Betriebsratschefin Daniela Cavallo lassen keinen Interpretationsspielraum: "Der Vorstandschef kann nicht ein Teilzeit-Chef in Wolfsburg sein und den Rest seiner Zeit bei Porsche verbringen. Diese Situation muss beendet werden!" Mit diesem Ultimatum machte sie am Montag in einer internen Mitarbeiterversammlung deutlich, dass die Geduld der Arbeitnehmervertretung erschöpft ist.
Damit eskaliert ein Konflikt, der seit der Porsche-Börsennotierung im September 2022 schwelt. Sowohl Investoren als auch die IG Metall fordern schon lange eine Trennung der beiden CEO-Positionen - doch jetzt wird der Druck unübersehbar.
Porsche sucht bereits heimlich nach Ersatz
Dass die Kritik nicht ins Leere läuft, zeigt sich an den Aktivitäten hinter den Kulissen. Porsche prüft bereits konkrete Nachfolgekandidaten für Blume, wie Bloomberg Ende August berichtete. Die Liste der Aspiranten ist prominent besetzt:
- Michael Steiner (Porsche-Forschungschef)
- Stefan Weckbach (VW-Konzernstratege)
- Frank-Steffen Walliser (Bentley-CEO)
- Klaus Zellmer (Skoda-Chef)
Eine Entscheidung wird bereits für den Herbst erwartet - der Zeitdruck wächst also täglich.
Governance-Chaos belastet die Aktie
Die anhaltende Führungsunsicherheit nagt massiv an der Volkswagen-Aktie. Investoren kritisieren seit Monaten die unklare Ressourcenverteilung zwischen beiden Unternehmen. "Eine Trennung der Rollen würde die Corporate-Governance-Bedenken entlasten", urteilt Metzler-Analyst Pal Skirta.
Besonders bitter: Während die Porsche-Aktie nach den Nachfolge-Spekulationen um ein Prozent zulegte, reagierte die VW-Stammaktie verhalten. Das Vertrauen der Anleger scheint nachhaltig beschädigt.
Strukturkrise verschärft die Lage
Die Führungskrise kommt zur Unzeit. Volkswagen kämpft bereits mit gewaltigen Herausforderungen: Die China-Nachfrage schwächelt, die E-Mobilitäts-Transformation stockt, und US-Zölle belasten zusätzlich. Parallel läuft ein brutales Sparprogramm - 15 Milliarden Euro jährlich sollen mittelfristig eingespart werden.
Der Preis ist hoch: 35.000 Arbeitsplätze fallen in Deutschland weg, das Dresdner Werk schließt bis Ende 2025, Produktion wandert nach Mexiko ab. In dieser kritischen Phase braucht der Konzern klare Führung - nicht geteilte Aufmerksamkeit.
Kann Blume die Krise noch meistern, oder ist seine Zeit als Doppel-CEO bereits abgelaufen? Die nächsten Wochen dürften entscheidend werden.
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