Während die Stahlbranche unter Zöllen und Energiekosten ächzt, holt der österreichische Konzern zum strategischen Gegenschlag aus. Eine wegweisende Entscheidung des Vorstands zur Kapitalstruktur könnte Anleger aufatmen lassen – doch reicht das, um die operative Krise und den angekündigten Stellenabbau auszugleichen? Die Karten werden jetzt neu gemischt.

Cleveres Manöver gegen Verwässerung

Mitten in einem herausfordernden Marktumfeld hat der Vorstand am Montag eine Entscheidung getroffen, die bestehende Aktionäre freuen dürfte. Statt neue Aktien auszugeben, um die im April 2023 begebene Wandelanleihe (Volumen: 250 Millionen Euro) zu bedienen, greift das Unternehmen in die eigene Schatulle.

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Konkret bedeutet das: Sollten Anleihegläubiger ihre Wandlungsrechte ausüben, werden diese durch eigene Aktien (Treasury Shares) bedient. Das Unternehmen hatte diese Anteile bereits zwischen 2022 und 2023 klug zurückgekauft.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
* Keine Verwässerung: Der Gewinn pro Aktie wird nicht durch die Ausgabe neuer Anteile geschmälert.
* Ausreichende Deckung: Der Bestand von rund 7,1 Millionen eigenen Aktien deckt den maximalen Bedarf von etwa 6,2 Millionen Stück vollständig ab.
* Signalwirkung: Das Management demonstriert Vertrauen in die eigene Bilanzstärke.

Job-Kahlschlag trotz voller Kassen

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die finanziellen Kennzahlen zeichnen das Bild eines zweigeteilten Unternehmens. Einerseits glänzt Voestalpine mit einer Nettoverschuldung auf dem Rückzug und einer Gearing Ratio von nur 19,5 % – dem niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Der starke Free Cash Flow von 296 Millionen Euro im ersten Halbjahr ist ein massives Ausrufezeichen in der Branche.

Andererseits zwingt die harte Realität der Weltwirtschaft CEO Herbert Eibensteiner zu drastischen Maßnahmen. US-Zölle auf Stahlimporte und die schwächelnde Nachfrage im Energiesektor fordern ihren Tribut:
* In Kindberg und Mürzzuschlag werden rund 280 Vollzeitstellen und 60 Leiharbeitsplätze gestrichen.
* Die Produktion in Kindberg wird ab Januar von drei auf zwei Schichten heruntergefahren.

Ist dies nur eine notwendige Verschlankung oder ein Warnsignal für tiefere Probleme im Kerngeschäft?

Analysten blasen zum Angriff

Die Börse scheint sich indes auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Mit einem Kurs von aktuell 37,48 € notiert das Papier nur hauchdünne 0,27 % unter dem 52-Wochen-Hoch. Die Performance ist atemberaubend: Seit Jahresanfang haben Anleger ein Plus von über 106 % verbucht.

Investmentbanken gießen weiteres Öl ins Feuer der Rally. JPMorgan stufte die Aktie auf "Overweight" hoch und setzt auf eine Erholung im Automobilsektor. Auch die UBS sieht noch Luft nach oben und hob das Kursziel auf 43 Euro an, begründet durch erwartete Importquotenkürzungen der EU für Stahl.

Mit einer bestätigten EBITDA-Prognose von bis zu 1,55 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr und robusten Sparten wie Bahnsysteme und Luftfahrt bleibt die spannende Frage: Kann Voestalpine den Spagat zwischen Stellenabbau und Rekordjagd an der Börse erfolgreich meistern?

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