Ein paradoxes Bild zeichnet sich bei Viking Therapeutics ab: Während Analysten das Unternehmen zum Kauf empfehlen, verkaufen die eigenen Führungskräfte Millionen von Dollar an Aktien. Was steckt hinter diesem Widerspruch?

Canaccord setzt auf "Buy" - doch die Chefs verkaufen

Gestern erteilte Canaccord Genuity dem Biotech-Titel ein "Buy"-Rating und lobte das Potenzial der Abnehm-Pipeline, insbesondere des Wirkstoffs VK2735. Diese positive Einschätzung reiht sich in eine Serie optimistischer Bewertungen von JP Morgan und Morgan Stanley ein.

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Doch zeitgleich offenbarten Pflichtmitteilungen vom 28. Oktober ein anderes Bild: Mehrere Top-Manager verkauften ihre Anteile. Darunter CEO Brian Lian, CFO Greg Zante und COO Marianna Mancini. Die Verkäufe der Führungsebene summierten sich auf mehrere Millionen Dollar.

Solche konzentrierten Insider-Verkäufe sorgen regelmäßig für Stirnrunzeln am Markt - auch wenn persönliche Finanzplanung oft der Grund ist.

Klinische Daten als nächster Katalysator

Viking wird vom 4. bis 7. November auf der ObesityWeek® 2025 neue klinische Daten zu VK2735 vorlegen. Die Präsentationen umfassen eine Analyse der Phase-2-VENTURE-Studie und das Design der laufenden Phase-3-VANQUISH-Studie.

Die Erwartungen sind hoch: Der Abnehm-Markt lockt Big Pharma mit Milliardenumsätzen, und Viking gilt als heißer Übernahmekandidat.

Millionenverluste für Milliardenträume

Die Realität zeigt sich weniger rosig: Im dritten Quartal meldete Viking einen Nettoverlust von 90,8 Millionen Dollar oder 0,81 Dollar je Aktie - deutlich mehr als im Vorjahr. Die Forschungskosten explodierten auf 90 Millionen Dollar, hauptsächlich durch die teuren Phase-3-Studien.

Bis Ende 2025 soll die Rekrutierung für VANQUISH-1 abgeschlossen werden, VANQUISH-2 folgt im ersten Quartal 2026. Zudem plant Viking noch vor Jahresende Gespräche mit der FDA über die orale Formulierung von VK2735.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Analysteneuphorien berechtigt ist - oder die Insider-Verkäufe das richtige Signal waren.

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