Verbund-Aktie: Eingepreist!

Die Analysten der Erste Group beschäftigten sich kürzlich erneut mit der Verbund-Aktie. Bei jener Gelegenheit konnten die Börsenprofis die Kursrückgänge aus dem laufenden Jahr schwerlich ignorieren, weshalb das Kursziel deutlich nach unten angepasst wurde. Statt zuvor 70,80 Euro werden nun lediglich 64,40 Euro in Aussicht gestellt. Allerdings hat der Ausblick sich gleichzeitig etwas verbessert.

Die vorherige Verkaufsempfehlung wurde von der Erste Group gestrichen und durch ein neutrales Votum ersetzt. Begründet wird diese leichte Verbesserung in erster Linie mit der Hoffnung auf positive Impulse aufgrund einer Erholung des Stromverbrauchs. Zu erwarten wäre dies insbesondere bei einer Erholung der Konjunktur, auf die auch einige andere Analysten für das kommende Jahr hoffen.

Rückgänge sind berücksichtigt

Herausforderungen erkennen die Analysten freilich auch, etwa in der geplanten Verlängerung des Energiekrisenbeitrags und weiter fallenden Strompreisen. Es wird aber argumentiert, dass eben solche Entwicklungen mittlerweile bereits eingepreist seien. Daher wird nach der Erholung der letzten Tage mit einem Seitwärtstrend gerechnet.

Ganz einlassen wollten die Verbund-Aktionäre sich darauf am Freitag noch nicht. Zwar konnten die Kurse sich im frühen Handel zunächst etwas verbessern, was aber im späteren Handel wieder vollständig aus der Hand gegeben wurde. Ins Wochenende ging es mit 63,40 Euro und damit unterhalb des Kursziels der Erste-Group-Analysten. Das Tagesminus belief sich auf verschmerzbare 0,2 Prozent.

Durchschnaufen bei Verbund?

So den Worten der Analysten Glauben zu schenken ist, könnte die Verbund-Aktie immerhin den herben Abwärtstrend aus dem ersten Halbjahr endlich hinter sich lassen und in ruhigere Gefilde übergehen. Ein Impuls für eine waschechte Trendwende scheint am Horizont noch nicht abzusehen zu sein. Doch was nicht ist, das kann bekanntlich noch werden. Eine Stabilisierung auf dem aktuellen Kursniveau wäre für das Papier fraglos bereits ein kleiner Erfolg.