Der französische Impfstoffhersteller Valneva zieht die Reißleine: Standortschließung in Nantes, 30 Jobs weg, Zentrale zurück nach Lyon. Die radikale Reorganisation ist eine direkte Folge des IXCHIQ-Desasters in den USA – dort suspendierte die FDA im August die Zulassung des Chikungunya-Impfstoffs wegen schwerer Sicherheitsbedenken. Während das Unternehmen drastisch schrumpft, präsentiert ausgerechnet jetzt der Borreliose-Kandidat VLA15 ermutigende Phase-2-Daten. Reicht das, um die Krise zu wenden?

IXCHIQ-Fiasko zwingt zum Rückzug

Die Zahlen sind brutal: Von 39 Mitarbeitern am Standort Nantes fallen 30 Stellen weg, vor allem in Forschung und Entwicklung. Der komplette F&E-Bereich wandert nach Wien, die französischen Operationen konzentrieren sich ausschließlich auf Lyon – dort wurde Valneva ursprünglich gegründet und dorthin kehrt nun auch der Firmensitz zurück.

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Der Auslöser ist klar: Das IXCHIQ-Debakel belastet die mittelfristigen Einnahmen massiv. Die FDA verwies bei der Suspendierung auf alarmierende Sicherheitsdaten:

  • 21 Krankenhauseinweisungen bei älteren Erwachsenen
  • 3 Todesfälle im direkten Zusammenhang mit dem Lebendimpfstoff
  • 1 tödliche Enzephalitis eindeutig auf IXCHIQ zurückgeführt

Ohne US-Einnahmen fehlt die Investitionskapazität für breit aufgestellte F&E-Strukturen. Die Konsequenz: radikale Konsolidierung.

Hoffnungsträger Borreliose: Daten überzeugen

Mitten in der Restrukturierungskrise liefert der Lyme-Borreliose-Kandidat VLA15 positive Signale. Die finalen Phase-2-Daten zeigen robuste Immunantworten über sechs Monate nach der dritten jährlichen Auffrischung – und zwar über alle sechs Serotypen und sämtliche Altersgruppen hinweg.

Entscheidend: Das unabhängige Data Monitoring Committee meldete keine Sicherheitsbedenken. Die Ergebnisse bestätigen das Konzept einer jährlichen Impfung vor jeder Borreliose-Saison.

Partner Pfizer führt derzeit die Phase-3-Studie durch. Können die Daten im ersten Halbjahr 2026 überzeugen, planen beide Unternehmen noch im gleichen Jahr Zulassungsanträge in den USA und Europa. Ein Milliardenmarkt – allein in den USA erkranken jährlich rund 470.000 Menschen an Borreliose.

Pipeline geschrumpft, Fokus geschärft

Neben dem suspendierten IXCHIQ verbleiben zwei kommerzielle Impfstoffe im Portfolio: IXIARO gegen Japanische Enzephalitis und DUKORAL gegen Cholera. Die Pipeline umfasst Kandidaten gegen Shigella und Zika – ob diese Programme die Konsolidierung überleben, ist offen.

Die Konzentration auf Lyon soll Synergien mit den dortigen Impfstoff-Schwergewichten Sanofi Pasteur und der Mérieux-Gruppe heben. Ob die Kosten schnell genug sinken und VLA15 rechtzeitig liefert, wird über die Zukunft des Unternehmens entscheiden. Die Aktie notiert bei 4,19 Euro – seit Jahresanfang ein Plus von 79 Prozent, aber 19 Prozent unter dem August-Hoch. Der RSI von 18,9 signalisiert eine technisch überverkaufte Situation.

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