UniCredit: Strategisches Poker um Commerzbank und Generali

Die italienische Großbank UniCredit spielt derzeit auf mehreren Schachbrettern gleichzeitig. Während sie ihren Einfluss bei der Versicherung Generali verringert, hält sie die Option auf eine Mega-Übernahme in Deutschland offen – und stößt dabei auf erbitterten Widerstand. Kann CEO Andrea Orcel seine ehrgeizigen Pläne durchsetzen?
Machtpoker um Commerzbank
Die Übernahmepläne von UniCredit für die Commerzbank entwickeln sich zu einem zähen Ringen. Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) im März grünes Licht für den Erwerb von bis zu 29,9% der Commerzbank-Aktien gegeben. Doch der Weg zu einer vollständigen Übernahme bleibt steinig:
- UniCredit hält bereits 18,5% der Commerzbank-Anteile über Derivate
- Die deutsche Regierung und das Commerzbank-Management lehnen eine Übernahme ab
- Eine Entscheidung wird frühestens 2026 erwartet
- Orcel betont, dass eine Fusion nur mit Zustimmung aller Beteiligten erfolgen soll
"Wir warten auf die Bildung der neuen deutschen Regierung, um einen konstruktiven Dialog zu beginnen", so der UniCredit-Chef. Der Machtpoker könnte sich noch lange hinziehen.
Rückzug von Generali
Parallel reduziert UniCredit ihren Einfluss bei Generali, Italiens größtem Versicherer. Die Bank hatte die Beteiligung stets als rein finanzielle Investition bezeichnet – der jetzt eingeleitete Rückzug kommt daher nicht überraschend. Für UniCredit bedeutet dies mehr Spielraum für strategische Schwerpunkte im Kerngeschäft.
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Heimatmarkt Italien: Deal mit Banco BPM durch
Wesentlich konkreter sind die Pläne im Heimatmarkt: Die EU-Kommission hat die Übernahme von Banco BPM unter Auflagen genehmigt. UniCredit muss dafür 209 Filialen abgeben, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen. Der Deal festigt die Marktposition der Bank in Italien deutlich.
Neue Wege in der Finanzierung
Neben diesen strukturellen Veränderungen testet UniCredit auch innovative Finanzprodukte. Seit Anfang Juli bietet die Bank in Italien ein fünfjähriges Anlageprodukt mit Bezug zum Bitcoin-ETF von BlackRock an – allerdings nur für professionelle Anleger und mit Kapitalschutz. Zudem platzierte UniCredit erfolgreich Anleihen im Volumen von 2 Milliarden Euro, die deutlich überzeichnet waren.
Die Aktie notiert aktuell knapp 3,5% unter ihrem Jahreshoch, hat aber seit August 2024 eine beeindruckende Rally hingelegt. Ob die strategischen Weichenstellungen diesen Aufwärtstrend fortsetzen können, hängt nun wesentlich vom Ausgang des Commerzbank-Pokers ab.
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