Die größte Schweizer Bank erwägt einen beispiellosen Schritt: Die Verlegung ihres Hauptsitzes in die USA. Grund sind die geplanten verschärften Regulierungsanforderungen der Heimatbehörden. Steht der Schweizer Finanzplatz vor seinem größten Verlust?

Radikaler Schritt gegen regulatorische Fesseln

Hinter den Überlegungen steht ein massiver Konflikt mit den Schweizer Aufsichtsbehörden. Nach der Übernahme der kollabierenden Credit Suisse im März 2023 sieht sich UBS mit deutlich verschärften Kapitalanforderungen konfrontiert. Die Bank argumentiert, diese seien übermäßig belastend und behinderten ihre globale Wettbewerbsfähigkeit.

Die Eskalation erreichte am 8. September einen Höhepunkt, als das Schweizer Parlament einen Vorschlag ablehnte, alle UBS-Kapitalregeln der parlamentarischen Kontrolle zu unterwerfen. CEO Sergio Ermotti hatte bereits Tage zuvor deutlich gemacht, dass eine Verkleinerung der Bank nicht die richtige Strategie sei.

Was bedeutet die Abwanderung für die Schweiz?

Die Implikationen wären dramatisch: UBS ist nach der Credit-Suisse-Übernahme die einzige verbliebene Schweizer Großbank mit globaler Reichweite. Der Verlust würde den Finanzplatz Schweiz massiv schwächen und über 108.000 Arbeitsplätze weltweit betreffen.

Für UBS selbst könnte der Schritt jedoch strategische Vorteile bringen:
- Zugang zu den größten Kapitalmärkten der Welt
- Etablierte regulatorische Frameworks für systemrelevante Banken
- Entkommen den restriktiven Schweizer Auflagen

Solide Zahlen trotz regulatorischer Unsicherheit

Während die regulatorischen Diskussionen eskalieren, liefert UBS operativ überzeugende Ergebnisse. Im zweiten Quartal 2025 meldete die Bank:

  • Unterliegender Vorsteuergewinn: 2,7 Milliarden USD (+30% zum Vorjahr)
  • Wachstum der Kerngeschäfte: 25%
  • Erträge: 11,5 Milliarden USD (+4%)

Die Aktie spiegelt diese Stärke wider und notiert nahe ihrem 52-Wochen-Hoch bei 32,58 CHF - ein beeindruckender Aufstieg von fast 50% über dem Jahrestief. Mit einem RSI von 85,4 zeigt das Papier allerdings auch überkaufte Signale.

Integration schreitet voran - trotz aller Widrigkeiten

Parallel zu den regulatorischen Diskussionen treibt UBS die Integration der Credit-Suisse-Übernahme konsequent voran. Bereits im August 2025 konnte die Bank eine Einigung mit dem US-Justizministerium über Altlasten aus dem Hypothekengeschäft erzielen.

Die kontinuierlichen Investitionen in Technologie und künstliche Intelligenz zeigen Wirkung bei der Steigerung der Effizienz und Bewältigung der Integrationskosten. Im Wealth Management, dem Kerngeschäft von UBS, wurden organisatorische Anpassungen vorgenommen, um die globale Konnektivität für Kunden zu verbessern.

Entscheidung in den kommenden Wochen

Die nächsten Wochen werden richtungsweisend sein. Die Quartalszahlen am 29. Oktober werden genau analysiert werden, auch wenn Analysten einen Rückgang des Gewinns je Aktie auf 0,33 USD erwarten.

Die endgültige Entscheidung über eine Hauptsitzverlagerung dürfte von den weiteren Entwicklungen in den Verhandlungen mit den Schweizer Behörden abhängen. CEO Ermotti zeigt sich zwar optimistisch, eine "vernünftige Lösung" zu finden, betont aber gleichzeitig, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen.

Steht die Schweiz vor der Wahl: Strenge Regulierung oder Verlust ihrer letzten globalen Bank? Die Antwort könnte die Zukunft des gesamten Schweizer Finanzplatzes bestimmen.

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