TUI meldet das beste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte und kehrt nach der Pandemie zur Dividende zurück. Gleichzeitig zeigt sich: Die Stärke kommt klar aus dem Erlebnisgeschäft, während das klassische Veranstalter- und Airline-Segment bremst. Wie rund ist das Bild für die Aktie?

Rekordergebnis und Bilanzverbesserung

Im Geschäftsjahr 2025 steigerte TUI das bereinigte EBIT um 12,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro und übertraf damit die im August angehobene eigene Prognose von 9 bis 11 Prozent Wachstum. Der Umsatz legte um 4,4 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro zu, auch begünstigt durch höhere Gästezahlen.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:

  • Gästezahl: 34,7 Millionen Reisende (+5 %)
  • Bereinigtes EBIT: 1,46 Milliarden Euro (+12,6 %)
  • Umsatz: 24,2 Milliarden Euro (+4,4 %)
  • Nettoverschuldung: 1,3 Milliarden Euro (-20 %)
  • Verschuldungsgrad: Rückgang von 0,8x auf 0,6x

Parallel zur Ergebnisverbesserung baute der Konzern die Nettoverschuldung deutlich ab und senkte den Verschuldungsgrad auf 0,6x. Damit wirkt die Bilanz stabiler als in den Jahren direkt nach der Pandemie.

Charttechnisch spiegelt sich die Erholung bereits wider: Gestern schloss die Aktie bei 8,80 Euro und liegt damit rund 15 Prozent über dem Niveau vor 30 Tagen. Vom 52‑Wochen-Tief bei 5,86 Euro trennen den Titel inzwischen gut 50 Prozent, der Abstand zum Hoch bei 9,29 Euro bleibt mit knapp 5 Prozent jedoch überschaubar.

Holiday Experiences als Wachstumstreiber

Der Kern des Erfolgs liegt im Segment Holiday Experiences, in dem TUI Hotels, Kreuzfahrten und das Aktivitätengeschäft TUI Musement bündelt. Hier stieg das bereinigte EBIT auf 1,31 Milliarden Euro – rund 220 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Kreuzfahrten mit Rekordwerten

Die Kreuzfahrtsparte mit Hapag-Lloyd Cruises, TUI Cruises und Marella erreichte neue Bestmarken. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 108 Millionen Euro auf 482 Millionen Euro. Die Schiffe waren nahezu voll ausgelastet: Die Auslastung lag bei 99 Prozent, die verfügbaren Passagiertage erhöhten sich um 18 Prozent auf 11,4 Millionen. Zusätzlich stieg die durchschnittliche Tagesrate um 2 Prozent auf 235 Euro.

Hotels mit hoher Auslastung

Auch das Hotelgeschäft glänzte mit Rekorden. Das bereinigte EBIT erreichte 759 Millionen Euro, ein Plus von 90 Millionen Euro. Die Auslastung lag im Jahresdurchschnitt bei 84 Prozent und im vierten Quartal sogar bei 88 Prozent. Das unterstreicht die starke Nachfrage nach Pauschal- und Resorturlauben in den Kernmärkten.

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Schwächeres Ergebnis bei Markets + Airline

Weniger dynamisch entwickelte sich das Segment Markets + Airline. Das bereinigte EBIT fiel hier um 87 Millionen Euro auf 217 Millionen Euro. TUI begründet den Rückgang vor allem mit Investitionen in die digitale Transformation und den Ausbau des globalen Marktplatzes.

Hinzu kamen operative Belastungen durch Verzögerungen bei Flugzeuglieferungen von Boeing, die die Planung und Effizienz in der Flug- und Veranstalter-Sparte erschwerten. Insgesamt bleibt das Segment damit klar hinter der Ertragskraft von Holiday Experiences zurück.

Rückkehr zur Dividende und Analystenreaktionen

Erstmals seit 2019 plant TUI wieder eine Ausschüttung. Der Vorstand schlägt für das Geschäftsjahr 2025 eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie vor. Für die Zeit ab dem Geschäftsjahr 2026 peilt der Konzern eine Ausschüttungsquote von 10 bis 20 Prozent des bereinigten Gewinns je Aktie an. Das signalisiert eine Rückkehr zu einer regulären Dividendenpolitik, wenn die Ergebnisentwicklung planmäßig verläuft.

Die Reaktion der Analysten fällt überwiegend positiv aus. Mehrere Häuser haben ihre Kursziele nach den Zahlen angehoben oder bestätigt:

  • JPMorgan: Kursziel 13,50 Euro, Einstufung „Overweight“
  • Deutsche Bank: Kursziel 12 Euro, Einstufung „Buy“
  • UBS: Kursziel 9 Euro, Einstufung „Neutral“
  • Jefferies: Kursziel 8,20 Euro, Einstufung „Hold“
  • Bernstein: Kursziel 7,90 Euro, Einstufung „Market-Perform“

Im Durchschnitt ergibt sich daraus ein Kursziel von rund 11 Euro, also ein moderates Aufwärtspotenzial gegenüber dem jüngsten Schlusskurs.

Ausblick 2026 und mittelfristige Ziele

Für das laufende Geschäftsjahr 2026 bestätigt TUI einen vorsichtigen Wachstumskurs. Der Konzern erwartet:

  • Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent
  • Anstieg des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent

Die Winterbuchungen 2025/26 liegen laut Management etwa 1 Prozent über dem Vorjahr. Der Start in die Sommersaison 2026 wird als positiv beschrieben, was auf eine anhaltend solide Nachfrage hindeutet.

Mittelfristig peilt TUI ein durchschnittliches EBIT-Wachstum von 7 bis 10 Prozent pro Jahr an. Gleichzeitig soll der Verschuldungsgrad weiter auf unter 0,5x sinken. Auf der Angebotsseite baut der Konzern seine Kapazitäten aus: Mit 463 Hotels weltweit und 70 weiteren Projekten in der Pipeline stärkt TUI seine Position im Urlaubshotelmarkt. Ergänzend dazu wird im Sommer 2026 das neue Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff Flow“ in Dienst gestellt, was die Ertragsbasis in der ertragsstarken Kreuzfahrtsparte verbreitern dürfte.

Im Zusammenspiel aus Rekordergebnis, reduzierter Verschuldung, geplanter Dividendenrückkehr und bestätigtem Wachstumskurs präsentiert sich TUI derzeit mit einem vergleichsweise klaren Profil: Die ertragsstarken Erlebnisbereiche treiben das Geschäft, während Investments und operative Bremsfaktoren im Markets- und Airline-Segment den Fortschritt zwar dämpfen, aber nicht dominieren.

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