Der Reisekonzern TUI meldet das beste operative Ergebnis seiner Unternehmensgeschichte – und die Aktie verliert deutlich. Was auf den ersten Blick paradox wirkt, offenbart die Herausforderung, die viele Wachstumswerte derzeit eint: Starke Zahlen allein reichen nicht mehr, wenn der Ausblick die hohen Erwartungen verfehlt.

Am 10. Dezember präsentierte TUI ein bereinigtes EBIT von 1,46 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2025 – ein Plus von 12,6 Prozent und damit sogar über der im Sommer angehobenen Prognose. Doch die Ankündigung einer ersten Dividende seit Corona und die Rekordmarge konnten nicht verhindern, dass der Kurs zweistellig nachgab.

Operative Stärke auf breiter Front

Die Eckdaten des Geschäftsjahrs 2025:

  • Bereinigtes EBIT: 1,46 Mrd. Euro (+12,6%)
  • Umsatz: 24,2 Mrd. Euro (+4,4%)
  • Konzernergebnis: 636 Mio. Euro (+25%)
  • Gästezahl: 34,7 Millionen (+5%)
  • Nettoverschuldung: 1,3 Mrd. Euro (-20%)

Das Segment Holiday Experiences erwies sich als Haupttreiber. Hotels & Resorts steigerten das EBIT auf 759 Millionen Euro bei einer Auslastung von 84 Prozent. Noch beeindruckender: Die Kreuzfahrtsparte erzielte 482 Millionen Euro EBIT bei einer nahezu vollständigen Kapazitätsauslastung von 99 Prozent.

Unter Druck stand hingegen das Segment Märkte + Airline. Hier brach das EBIT um knapp 29 Prozent auf 217 Millionen Euro ein. TUI begründet dies mit Investitionen in die digitale Transformation und dem kompetitiven Marktumfeld.

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Dividenden-Rückkehr nach fünf Jahren

Nach der Zwangspause während der Corona-Krise kehrt TUI zur Ausschüttung zurück. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlagen Vorstand und Aufsichtsrat 0,10 Euro je Aktie vor – eine symbolische "Starter-Dividende". Ab 2026 soll dann eine Quote von 10 bis 20 Prozent des bereinigten Ergebnisses etabliert werden.

Die verbesserte Finanzlage würdigten auch die Rating-Agenturen: S&P, Moody's und Fitch hoben ihre Bewertungen an, alle mit stabilem Ausblick. Der Nettoverschuldungsgrad liegt mit 0,5x deutlich unter dem selbst gesetzten Zielwert.

Vorsichtiger Ausblick belastet

Die Kursreaktion – zwischenzeitlich rutschte die Aktie auf 7,82 Euro – erklärt sich aus der Prognose für 2026. TUI erwartet ein Umsatzplus von nur 2 bis 4 Prozent und ein EBIT-Wachstum von 7 bis 10 Prozent. Das liegt deutlich unter der Dynamik des abgelaufenen Jahres.

Hinzu kommt: Die Winterbuchungen stiegen beim Umsatz lediglich um 1 Prozent. Ein Signal, das Analysten aufhorchen ließ. JPMorgan führte die Kursschwäche explizit auf das schwächer laufende Wintergeschäft zurück, behielt aber die Kaufempfehlung bei. Barclays räumte ein, dass nach dem starken Jahr 2025 der Schwung nachlassen dürfte.

Strategie: KI und globale Expansion

TUI setzt verstärkt auf technologische Innovation. Eine Partnerschaft mit Mindtrip ermöglicht es Kunden bereits, komplexe Rundreisen per KI zu planen und direkt zu buchen. CEO Sebastian Ebel betonte: "Wir machen unsere Inhalte KI-sichtbar und KI-buchbar."

Das Hotelportfolio wächst weiter auf 463 Hotels weltweit, 70 weitere sind in der Pipeline. Im Sommer 2026 wird zudem das neue Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff Flow" in Dienst gestellt.

Die mittelfristigen Finanzziele bleiben ambitioniert: TUI peilt ein durchschnittliches EBIT-Wachstum von 7 bis 10 Prozent pro Jahr an. Ob diese Ziele angesichts des verhaltenen Ausblicks für 2026 erreichbar sind, wird die Hauptversammlung am 10. Februar thematisieren – an dem Tag, an dem auch die Q1-Zahlen für das neue Geschäftsjahr folgen.

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