Tilray Aktie: Volatilität hält an
Tilray bleibt nach der jüngsten Rally unter Druck. Nach starken Kursgewinnen im Vorfeld der US-Regulierungsentscheidungen dominiert nun eine deutliche Korrektur – obwohl das Unternehmen seinen nächsten Zahlen-Termin präzisiert hat. Wie passt das zusammen?
- Q2-Zahlen am 8. Januar nach US-Börsenschluss
- Fokus: Auswirkungen der Neu-Einstufung von Cannabis in den USA
- Zusätzlicher Faktor: 1:10-Aktiensplit zu Monatsbeginn
Nächster Zahlen-Termin steht
Tilray hat bekanntgegeben, die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 (per 30. November 2025) am Donnerstag, 8. Januar, nach US-Börsenschluss zu veröffentlichen. Im Anschluss ist eine Telefonkonferenz des Managements um 16:30 Uhr US-Ostküstenzeit geplant.
Der Termin bekommt vor dem Hintergrund der aktuellen Kursbewegungen besonderes Gewicht. Anleger hoffen auf Hinweise, ob die zuletzt sehr offensive Strategie des Unternehmens bereits zu einer spürbaren Verbesserung der Bilanz- und Cashflow-Situation beiträgt.
Die heutige Schwäche an der Börse ist allerdings weniger auf diese Ankündigung zurückzuführen. Sie steht vor allem im Zusammenhang mit der Reaktion auf die jüngsten regulatorischen Entwicklungen in den USA und anschließenden Gewinnmitnahmen nach dem starken Dezember-Anstieg.
Regulierungsschub und neue USA-Einheit
Auslöser der starken Schwankungen ist ein bemerkenswerter Schritt in der US-Drogenpolitik. Ende vergangener Woche hat Präsident Trump eine Anordnung unterzeichnet, nach der Bundesbehörden Cannabis von Schedule I auf Schedule III umstufen sollen. Diese Einstufung würde insbesondere die bisherige steuerliche Belastung (Stichwort Section 280E) deutlich reduzieren – ein zentraler Hebel für die Profitabilität vieler US-Anbieter.
Tilray reagierte schnell auf diese Perspektive. Am 18. Dezember meldete das Unternehmen die Gründung von Tilray Medical USA, einer neuen Einheit für den landesweiten medizinischen Cannabis-Markt. Ziel ist es, die bestehende medizinische Expertise des Unternehmens gezielt in den US-Markt einzubringen und von der erwarteten Lockerung der Rahmenbedingungen zu profitieren.
An der Börse dominierte dennoch das Muster „buy the rumor, sell the news“. Nach einem Kursanstieg von mehr als 50 % Anfang Dezember im Vorfeld der Regierungsentscheidung kam es im Anschluss zu deutlichen Gewinnmitnahmen. Verstärkt wird die Schwankungsbreite durch den zum 1. Dezember wirksam gewordenen 1:10-Aktiensplit, der die Aktienzahl reduziert, den Handelsspanne aber bislang nicht beruhigt hat.
Langfristige Chance, kurzfristige Risiken
Marktteilnehmer wägen derzeit die erwarteten Vorteile der Einstufung in Schedule III gegen operative Risiken ab. Für US-Betreiber dürfte die Entlastung bei den Steuern den Cashflow klar verbessern. Für einen in Kanada ansässigen Konzern wie Tilray ist der Effekt komplexer und hängt stark davon ab, wie erfolgreich die neue US-Medical-Einheit tatsächlich Umsätze generieren kann.
Charttechnisch versucht die Aktie, im Bereich von rund 10,50 bis 11,00 US-Dollar (splitbereinigt) einen Boden auszubilden. Die Bewertung nach dem Reverse Split ist umstritten: Einige Analysten sehen in der Korrektur eine gesunde Bereinigung nach der vorherigen Spekulationswelle, andere bleiben zurückhaltend und verweisen auf die Unsicherheit bei Umsetzungstempo und Profitabilität.
Blick auf den 8. Januar
Mit den Zahlen am 8. Januar legt Tilray erstmals nach dem Reverse Split und vor dem Hintergrund der neuen US-Regulierung einen Quartalsbericht vor. Im Fokus stehen dabei vor allem drei Punkte:
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Umsatzentwicklung
Besonders die Sparte Getränke/Alkohol, die als wichtiger Diversifikationspfeiler gilt. -
Cashflow und Effizienz
Hinweise auf Fortschritte bei operativer Effizienz und Liquidität. -
US-Strategie
Konkretere Aussagen dazu, wie schnell Tilray Medical USA unter dem erwarteten Schedule-III-Regime Umsätze aufbauen soll.
Bis zu diesem Termin dürfte die Aktie sensibel auf Nachrichten aus dem Sektor und weitere politische Signale aus den USA reagieren, da erst der Quartalsbericht mehr Klarheit über die fundamentale Ausgangslage liefern kann.
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