Tilray legt deutlich zu, nachdem in den USA eine wegweisende Neuregelung für Cannabis Gestalt annimmt. US-Präsident Donald Trump will per Erlass die Einstufung von Marihuana herabsetzen – ein Schritt mit potenziell weitreichenden Folgen für die gesamte Branche. Die Aktie reagiert mit einem zweistelligen Plus und hoher Schwankungsbreite.

Reclassification als Kurstreiber

Auslöser der Rally ist die Bestätigung, dass Trump um 13:30 Uhr US-Ostküstenzeit einen Erlass unterzeichnen soll, der das Justizministerium anweist, Marihuana von Schedule I auf Schedule III umzustufen. Diese Verschiebung in der US-Drogenklassifizierung gilt als zentraler Durchbruch für die Industrie.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Regulatorischer Impuls: Angekündigte Herabstufung von Schedule I auf Schedule III.
  • Kursreaktion: Intraday-Spanne von 12,95 bis 13,75 US-Dollar.
  • Sektor: Breite Kursgewinne bei Cannabis-Aktien und -ETFs.
  • Struktur: Tilray nach 1:10-Reverse-Split in neuer Kursregion.

Die Aktie markierte im Tagesverlauf ein Hoch bei 13,75 US-Dollar. Der Anstieg fällt in eine Phase, in der sich der Titel nach dem am 1. Dezember vollzogenen 1-zu-10-Reverse-Split neu einpendelt. Das bedeutet: Der Kurs wirkt optisch höher, die Marktkapitalisierung ändert sich dadurch jedoch nicht grundlegend.

Auch der Sektor zieht an: Der AdvisorShares Pure US Cannabis ETF (MSOS) gewinnt rund 9,5 Prozent. Wettbewerber Canopy Growth erreicht ein Tageshoch bei 2,09 US-Dollar. Das Handelsvolumen bei Tilray liegt deutlich über dem 10-Tage-Durchschnitt und signalisiert breites Interesse, auch von institutioneller Seite.

Produktoffensive im Hintergrund

Neben dem politischen Rückenwind treibt Tilray sein Sortiment weiter voran. Am 11. Dezember hat das Unternehmen neue „Amped Live Resin Liquid Diamond“-Cartridges für den kanadischen Freizeitmarkt eingeführt. Ziel ist es, stärker im Segment der Hochpotenz-Produkte zu wachsen, das als besonders umsatzrelevant gilt.

Diese Produktinitiativen laufen parallel zur finanziellen und strukturellen Neuaufstellung nach dem Reverse-Split. Die Maßnahme diente vor allem der Einhaltung der Nasdaq-Listing-Anforderungen und soll das Papier für institutionelle Investoren attraktiver machen.

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Analysten zwischen Anpassung und Neubewertung

Die Neubewertung nach dem Reverse-Split schlägt sich auch in den Modellen der Analysten nieder. TD Cowen hat am 14. Dezember sein Modell aktualisiert, bleibt bei der Kaufempfehlung, passt das Kursziel aber auf 10 US-Dollar an. Begründung sind der angepasste Aktienstruktur-Effekt und zunehmender Wettbewerbsdruck.

In der breiten Analystenlandschaft herrscht noch Umstellungsphase. Einige Kursziele reflektieren die neue Aktienstruktur bereits voll, andere basieren noch auf alten Niveaus und wirken nach Split-Bereinigung deutlich niedriger (entsprechend Vorwerten von etwa 1,58 bis 1,95 US-Dollar). Parallel stehen optimistischere Szenarien mit Zielregionen nahe 16 US-Dollar im Raum. Die aktuell große Streuung der Kursziele ist damit vor allem ein technischer Effekt der laufenden Modellanpassungen.

Ausblick: Fokus auf Umsetzung und Zahlen

Entscheidend wird nun, wie schnell und konkret das Justizministerium die Rescheduling-Anordnung umsetzt. Für Tilray eröffnet eine Einstufung in Schedule III perspektivisch die Möglichkeit, bei einem Markteintritt in den USA – etwa über Akquisitionen – die steuerliche Belastung nach §280E deutlich zu senken und damit die Cashflows zu verbessern.

Wichtige Stellschrauben in den kommenden Wochen sind:
- der Schlusskurs und die Stabilität oberhalb zentraler Marken um 13 US-Dollar,
- weitere Details zur regulatorischen Zeitschiene des Justizministeriums,
- die nächsten Quartalszahlen, die erstmals die neue Aktienstruktur abbilden und Hinweise zur US-Strategie im Umfeld der Reclassification liefern dürften.

Technisch signalisiert der Ausbruch über 13,50 US-Dollar frischen Aufwärtsmomentum, fundamental wird die Nachhaltigkeit dieser Bewegung jedoch davon abhängen, in welchem Umfang die angekündigte politische Änderung tatsächlich in messbare wirtschaftliche Vorteile für Tilray mündet.

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