Tilray Aktie: Verkaufswelle nach Split
Die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 1 zu 10 sollte den Kurs optisch pflegen und den Verbleib an der Nasdaq sichern, doch das Ergebnis ist ernüchternd. Seit der Umsetzung am Montag steht das Papier des Cannabis- und Getränkekonzerns unter massivem Abgabedruck. Während Anleger den technischen Eingriff verdauen, sorgt vor allem eine drastische Gesetzesverschärfung in den USA für Zweifel an der Wachstumsstrategie.
Technische Maßnahme verunsichert
Um die strengen Listing-Anforderungen der Nasdaq zu erfüllen, führte das kanadische Unternehmen den lange angekündigten Reverse Split durch. Seit dem 2. Dezember werden die Anteilscheine bereinigt gehandelt. Wie an der Börse häufig zu beobachten, reagierten Marktteilnehmer auf diese rein buchhalterische Maßnahme allergisch: Die Aktie verlor im Wochenverlauf rund 10 Prozent an Wert. Solche Schritte werden von Investoren oft als Bestätigung anhaltender finanzieller Schwäche interpretiert.
Neue Hürden in den USA
Doch der Kursrutsch hat auch fundamentale Gründe. Der US-Kongress verabschiedete im November ein Gesetz, das die Definition von Hanf drastisch verschärft. Künftig sind nur noch Produkte legal, die maximal 0,4 Milligramm THC pro Behälter enthalten. Damit wird das Schlupfloch der "Farm Bill" von 2018 effektiv geschlossen, das bislang einen florierenden Markt für Hanf-basierte THC-Getränke und Lebensmittel ermöglichte.
Auch wenn dieser Bereich für Tilray aktuell nur einen kleinen Teil des Umsatzes ausmacht, wiegt der strategische Rückschlag schwer. Die Gesetzesänderung, die voraussichtlich in einem Jahr in Kraft tritt, zerstört eine wichtige Wachstumsfantasie für die Expansion in den USA.
Analyst streicht Kursziel zusammen
Diese Gemengelage zwingt auch Experten zur Neubewertung. Robert Moskow, Analyst bei TD Cowen, senkte sein Kursziel drastisch von 25 auf 10 US-Dollar (split-bereinigt), hält aber vorerst an seiner Kaufempfehlung ("Buy") fest. Moskow begründet den Schritt mit dem verschärften Wettbewerb im kanadischen Heimatmarkt. Zudem stottert die Diversifizierungsstrategie über Craft-Bier, da der Alkoholkonsum in den USA derzeit auf ein Mehrjahrestief fällt.
Lichtblick im Kerngeschäft
Trotz der düsteren Stimmung an der Börse zeigte sich das operative Cannabis-Geschäft zuletzt widerstandsfähig. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 stieg der Segmentumsatz um 5 Prozent auf 64,5 Millionen US-Dollar. Besonders der kanadische Markt für den Erwachsenenkonsum (+12 Prozent) und das internationale Geschäft mit medizinischem Cannabis (+10 Prozent) legten zu. Auch in Deutschland konnte Tilray durch neue Produktlancierungen seine Marktposition festigen.
Für Anleger bleibt die Situation dennoch schwierig. Zwar wächst das Kerngeschäft moderat, doch die regulatorische Vollbremsung in den USA dämpft die Euphorie erheblich. Da eine umfassende Legalisierung auf US-Bundesebene weiterhin nicht absehbar ist und die neuen Hanf-Restriktionen greifen, fehlen kurzfristig die positiven Impulse für eine nachhaltige Trendwende.
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