Die Thyssenkrupp AG navigiert durch eine Phase tiefgreifender Umstrukturierung. Während der Mutterkonzern zum Wochenstart seine Geschäftsjahresprognose justiert, sorgt die abgespaltene Marine-Sparte TKMS mit einem Milliarden-Torpedoauftrag für positive Schlagzeilen. Gleichzeitig werfen fallende Rohstoffpreise ihre Schatten voraus.

Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:

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  • Leichte Anpassung der Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2025
  • TKMS sichert sich größten Torpedo-Auftrag der Firmengeschichte
  • Kepler Capital bekräftigt Kaufempfehlung mit Kursziel 13,80 Euro
  • Eisenerzpreis soll 2026 um 7 Prozent fallen

Prognose-Update zum Jahresende

Am heutigen Montag nahm der Essener Industriekonzern eine Aktualisierung der Kontenstruktur für das laufende Geschäftsjahr vor. Die Anpassung fällt laut Alphavalue geringfügig aus und dürfte primär mit der laufenden Portfoliobereinigung zusammenhängen. Solche Korrekturen sind typisch für das Jahresende, wenn sich Effekte aus Abspaltungen und veränderte Rohstoffannahmen in den Büchern niederschlagen.

Die Börse reagiert verhalten. Nach einem Schlusskurs von 9,10 Euro am Freitag notiert die Aktie weitgehend unverändert.

Torpedos als Hoffnungsträger

Deutlich greifbarer ist die Erfolgsmeldung der mittlerweile börsennotierten Thyssenkrupp Marine Systems. Die ehemalige Tochter unterzeichnete am vergangenen Freitag in Koblenz einen Rahmenvertrag mit der Bundeswehr über die Lieferung von DM2A5-Schwergewichts-Torpedos. Der Deal gilt als größter Auftrag dieser Art in der Firmengeschichte und untermauert die Werthaltigkeit der TKMS-Beteiligung.

TKMS feierte heute zudem ihren ersten Handelstag im MDAX. Für Thyssenkrupp markiert der erfolgreiche Börsengang und Index-Aufstieg der Marinesparte einen wichtigen strategischen Meilenstein im Konzernumbau.

Stahlsparte unter Druck

Die positive Dynamik bei TKMS kontrastiert mit den Aussichten im klassischen Werkstoffgeschäft. Das GMK Center prognostiziert für 2026 einen durchschnittlichen Eisenerzpreis von 94 US-Dollar je Tonne – ein Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau von rund 101 Dollar. Erschwerend kommt hinzu, dass das Simandou-Projekt in Guinea ab kommendem Jahr voraussichtlich 20 Millionen Tonnen zusätzliches Angebot auf den Markt bringen wird. Dies dürfte die Margen im Stahlsegment belasten.

Analysten bleiben konstruktiv

Trotz des anspruchsvollen Marktumfelds hält Kepler Capital an seiner Kaufempfehlung fest. Analyst Boris Bourdet bestätigte kurz vor dem Wochenende sein "Buy"-Rating mit einem Kursziel von 13,80 Euro. Auch Citi hatte Anfang Dezember eine positive Einschätzung abgegeben. Das institutionelle Sentiment bleibt damit konstruktiv.

Charttechnisch muss sich die Aktie nun oberhalb der Marke von 9,00 Euro stabilisieren. Das 52-Wochen-Hoch bei 13,35 Euro liegt rund 47 Prozent über dem aktuellen Niveau und erscheint ohne operative Impulse vorerst außer Reichweite. Der Konzernumbau zeigt erste Erfolge, doch die makroökonomischen Rahmenbedingungen für 2026 bleiben herausfordernd.

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