Thyssenkrupp Aktie: Wirtschaftstrends
Europas größter Stahlhersteller wagt einen radikalen Neuanfang: Mit Marie Jaroni übernimmt erstmals eine Frau die Führung bei Thyssenkrupp Steel Europe – und das inmitten einer der größten Krisen der Unternehmensgeschichte. Während die Verkaufsverhandlungen mit dem indischen Konzern Jindal Steel in die heiße Phase gehen, sollen bis 2030 ganze 11.000 Arbeitsplätze wegfallen. Ist das der verzweifelte Versuch, einen sinkenden Riesen zu retten – oder der Startschuss für eine echte Trendwende?
Jaroni übernimmt: Vertrauensbeweis in turbulenten Zeiten
Die Personalie kam überraschend deutlich: Am 1. November übernahm Marie Jaroni die CEO-Position der Stahlsparte – mit einem Fünfjahresvertrag im Rücken. Der Aufsichtsrat setzt damit ein klares Signal: Hier soll keine Übergangslösung verwalten, sondern eine Führungspersönlichkeit den angeschlagenen Konzern durch die Krise steuern.
Ihr Vorgänger Dennis Grimm schied im gegenseitigen Einvernehmen aus. Zwar würdigte Aufsichtsratschefin Ilse Henne seine Verdienste bei der Einleitung der Restrukturierung – doch offenbar brauchte es frischen Wind an der Spitze. Analysten loben Jaronis bisherige Verhandlungsführung beim Restrukturierungstarifvertrag als "zielgerichtet und konsensorientiert". Genau diese Qualitäten dürfte sie jetzt dringend benötigen.
11.000 Stellen fallen – die Axt wird angesetzt
Die Dimension des Kahlschlags ist gewaltig: Bis 2030 will Thyssenkrupp etwa 11.000 Arbeitsplätze streichen. Die Begründung? Schwache Nachfrage aus Schlüsselindustrien wie Automobil, Maschinenbau und Bauwesen, kombiniert mit gnadenlosem globalem Wettbewerbsdruck.
Diese drastischen Einschnitte offenbaren die kritische Lage des Stahlgeschäfts. Jahrelang kämpfte der Konzern mit strukturellen Problemen, nun scheint die Geduld aufgebraucht. Die Frage ist nur: Reicht das, um die Sparte wieder profitabel zu machen? Oder bereitet man hier nur den Boden für einen Verkauf vor?
Jindal Steel klopft an – Verkauf rückt näher
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?
Die Antwort könnte aus Indien kommen. CEO Miguel López bestätigte "sehr intensive" Gespräche mit Jindal Steel International über den Verkauf der gesamten Stahlsparte. Das unverbindliche Angebot der indischen Unternehmensgruppe liegt seit September auf dem Tisch. López deutete an, dass in den kommenden Monaten Ergebnisse zu erwarten seien.
Warum der Deal diesmal klappen könnte:
- Frühere Verkaufsversuche scheiterten an erheblichen Pensionsverpflichtungen
- Die neue Führung gibt Verhandlungen frischen Schwung
- Der drastische Stellenabbau macht die Sparte für Käufer attraktiver
- Jindal Steel zeigt ernsthaftes Interesse an europäischer Expansion
Ein erfolgreicher Verkauf würde Thyssenkrupps jahrelange Bemühungen um eine Entflechtung des verlustträchtigen Geschäfts krönen – und dem Konzern dringend benötigte Liquidität verschaffen.
Die Zahlen sprechen Bände
Die operative Schwäche ist nicht von der Hand zu weisen: Im dritten Quartal sackte der Umsatz von 8,99 auf 8,15 Milliarden Euro ab. Der Nettoverlust weitete sich auf 278 Millionen Euro aus. Immerhin: Das bereinigte EBIT kletterte leicht auf 155 Millionen Euro – ein Lichtblick, der die positiven Effekte des APEX-Effizienzprogramms widerspiegelt.
Trotz dieser gemischten Signale reagierte die Aktie euphorisch auf Jaronis Ernennung und legte um 5,2 Prozent zu. Analysten sehen im Durchschnitt noch Potenzial bis 9,74 Euro, wobei die Spanne der Kursziele zwischen 7,30 und 13,00 Euro erheblich schwankt – ein Indiz für die Unsicherheit, die über dem Konzern schwebt.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Marie Jaroni das Ruder tatsächlich herumreißen kann – oder ob Thyssenkrupps Stahlgeschichte bald in indischen Händen weitergeschrieben wird.
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