Trotz einer beeindruckenden Kursrallye seit Jahresbeginn ziehen dunkle Wolken über der Essener Konzernzentrale auf. Das Management warnt nicht nur vor Verlusten im kommenden Geschäftsjahr 2026, sondern treibt auch tiefgreifende Einschnitte in der Stahlsparte voran, die Tausende Arbeitsplätze gefährden. Für Anleger stellt sich nun die Frage, ob die starke Marinesparte ausreicht, um diese fundamentalen Belastungen abzufedern.

Die wichtigsten Fakten:

  • Kursentwicklung: 9,23 € (-0,41 %)
  • Streichungen: Bis zu 11.000 Stellen in der Stahlsparte von Umbau betroffen
  • Warnung: Operative Verluste für das Geschäftsjahr 2026 in Aussicht gestellt
  • Performance 2025: +130,80 % seit Jahresanfang
  • Lichtblick: Volle Auftragsbücher bei der Marinesparte (TKMS)

Radikaler Umbau der Stahlsparte

Die Nachrichtenlage wird derzeit von aggressiven Sparplänen dominiert. Thyssenkrupp plant die Schließung von Teilen der Elektrostahlproduktion in Europa, was akut rund 1.200 Arbeitsplätze gefährdet. Doch dies ist nur der Anfang: Die geplante Neuaufstellung der gesamten Sparte betrifft potenziell bis zu 11.000 Stellen.

Diese Maßnahmen verursachen Kosten im dreistelligen Millionenbereich, was die Bilanz kurzfristig erheblich belasten wird. Dass der Kurs mit aktuell 9,23 Euro deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro notiert, spiegelt die Skepsis des Marktes bezüglich der Finanzierung dieses massiven Umbaus wider.

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Trüber Ausblick belastet

Zusätzlich zur Restrukturierung müssen Investoren eine enttäuschende Prognose verarbeiten. Das Management warnt bereits jetzt vor einer schwachen Umsatzentwicklung und Verlusten im Geschäftsjahr 2026. Verschärft wird die Situation durch das neue EU-Stahlschutzmaßnahmen-Regime, das ab Juli 2026 greift und die Planungssicherheit durch neue Importquoten erschwert.

Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer heiklen Zone. Mit einem Abstand von nur noch 0,86 Prozent zum 50-Tage-Durchschnitt (9,15 Euro) kämpft das Papier darum, den mittelfristigen Aufwärtstrend nicht zu brechen. Die hohe Volatilität von rund 54 Prozent zeigt, wie nervös die Marktteilnehmer auf die gemischte Nachrichtenlage reagieren.

Marinegeschäft als Anker?

Während das Stahlgeschäft zur Belastung wird, fungiert die Marinesparte (TKMS) als wichtiger Stabilisator. Die Auftragsbücher sind gefüllt, und Marktbeobachter sehen hier Parallelen zur Stärke anderer Rüstungskonzerne. Zudem sorgt das Interesse des indischen Konzerns Jindal Steel an der Stahlsparte für M&A-Fantasie, auch wenn eine Transaktion noch mit vielen Unsicherheiten behaftet ist.

Fazit

Thyssenkrupp befindet sich in einer kritischen Übergangsphase zwischen den Altlasten im Stahl und den Wachstumschancen im Marine-Sektor. Solange die teure Restrukturierung und die drohenden Verluste für 2026 das Bild dominieren, bleibt das Aufwärtspotenzial begrenzt. Für die kurzfristige Entwicklung ist entscheidend, ob die Unterstützung am 50-Tage-Durchschnitt bei 9,15 Euro in den kommenden Handelstagen verteidigt werden kann.

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