Die neuesten Zahlen des Ruhrkonzerns zeigen ein zwiespältiges Bild: Während die Marine-Tochter TKMS von Rüstungsaufträgen profitiert, bröckeln die klassischen Geschäftsbereiche weiter ab. Kann die geplante Börsennotierung der Marinesparte den angeschlagenen Konzern wirklich retten?

Das dritte Quartal bestätigt die angespannte Lage bei Deutschlands größtem Stahlkonzern. Der Umsatz sackte um neun Prozent auf 8,2 Milliarden Euro ab. Besonders schmerzhaft: Gleich drei der fünf Geschäftsbereiche verzeichneten rückläufige Nachfrage und sinkende Preise. "Das schwache Marktumfeld in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Bauwirtschaft sind für uns deutlich zu spüren", räumte Konzernchef Miguel López ein.

Trotz der schwierigen Lage gelang es dem Konzern überraschend, das bereinigte operative Ergebnis um vier Prozent auf 155 Millionen Euro zu steigern. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich positive Sondereffekte im Segment Decarbon Technologies. Doch selbst diese Entwicklung enttäuschte die Analysten, die mit 174 Millionen Euro deutlich mehr erwartet hatten.

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U-Boote als Hoffnungsträger

Der einzige Lichtblick kommt ausgerechnet aus einem Bereich, den Thyssenkrupp bald abspalten will: der Marinesparte TKMS. Dank eines U-Boot-Auftrags aus Singapur und eines großen Servicekontrakts der Deutschen Marine steuerte TKMS satte drei Milliarden Euro zum Neugeschäft bei - der größte Anteil aller Konzernbereiche.

Das Ergebnis: Der Auftragseingang des Gesamtkonzerns kletterte um 21 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Ein paradoxer Erfolg, denn TKMS soll Mitte Oktober zu 49 Prozent an die Börse gebracht werden. Die Aktionäre haben bereits grünes Licht für diesen Schritt gegeben.

Verluste statt Gewinne

Unter dem Strich rutschte Thyssenkrupp tief in die roten Zahlen: 278 Millionen Euro Verlust nach einem Minus von 54 Millionen Euro im Vorjahr. Belastend wirkten sich mehrere Sondereffekte aus - darunter eine erneute Wertminderung im Stahlgeschäft von 100 Millionen Euro und Restrukturierungskosten im Autoteilegeschäft von 70 Millionen Euro.

Auch beim Cashflow läuft es schleppend: Mit minus 227 Millionen Euro im dritten Quartal summieren sich die Mittelabflüsse nach neun Monaten bereits auf 817 Millionen Euro. Finanzchef Axel Hamann reagiert mit drastischen Kürzungen und kappte die Investitionen um 200 Millionen auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro.

Prognose nach unten korrigiert

Die Realität zwingt den Konzern zu einer pessimistischeren Sicht auf das Gesamtjahr. Statt maximal drei Prozent Umsatzrückgang rechnet Thyssenkrupp nun mit einem Minus von fünf bis sieben Prozent. Beim bereinigten operativen Ergebnis peilt das Management nur noch das untere Ende der Zielspanne von 600 Millionen bis eine Milliarde Euro an.

Bleibt die Frage: Wird die Abspaltung von TKMS dem Konzern die nötige Entlastung verschaffen, oder verliert Thyssenkrupp damit seinen einzigen funktionierenden Wachstumsmotor?

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