Thyssenkrupp Aktie: Torpedo-Deal
Die Marinetochter TKMS landet den größten Torpedoauftrag ihrer Geschichte – gleichzeitig schließt der Konzern ein US-Werk. Während die Rüstungssparte boomt, kämpft die Stahlsparte weiter mit Überkapazitäten. Ein Konzern auf zwei Geschwindigkeiten.
Am 19. Dezember unterzeichnete Thyssenkrupp Marine Systems einen Rahmenvertrag mit der Bundeswehr über DM2A5-Schwertorpedos. Die Dimension: Deutschland stockt seine 212CD-U-Boot-Flotte von zwei auf sechs Einheiten auf, Norwegen zieht nach. Zwölf U-Boote benötigen Bewaffnung – TKMS profitiert.
Die wichtigsten Fakten zum TKMS-Deal:
- Größter Torpedoauftrag in der Firmengeschichte
- Entwicklung und Produktion für 12 U-Boote der Klasse 212CD
- Stärkung des ATLAS ELEKTRONIK-Segments
- TKMS mit Rekordauftragsbestand von 18,2 Mrd. Euro (plus 55 Prozent)
Marine floriert, Stahl kämpft
Der Kontrast könnte kaum größer sein. Während TKMS seit Oktober an der Börse notiert und am 22. Dezember in den MDAX aufstieg, schrumpft der Rest des Konzerns. Das bereinigte EBIT der Marinetochter kletterte um 53 Prozent auf 131 Millionen Euro – die Marge liegt bei sechs Prozent mit Ziel über sieben Prozent.
Die Stahlsparte dagegen verursachte Wertberichtigungen von 600 Millionen Euro. Asiatischer Wettbewerb und schwache europäische Konjunktur zwingen zu radikalen Schritten: 11.000 Stellen werden bis September 2030 abgebaut oder ausgegliedert – 40 Prozent der Belegschaft. Die Kapazität sinkt von 11,5 auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen.
Kentucky-Werk wird geschlossen
Parallel verkündete der Konzern die Schließung des Rotek-Werks in Florence, Kentucky. Die Produktion von Drehkranzlagern für Kräne und Windturbinen endet zwischen Februar und September 2026. 77 Arbeitsplätze entfallen, die Aktivitäten werden nach Aurora, Ohio verlagert.
Geschäftsjahr 2024/25 in Zahlen:
- Umsatz 32,8 Mrd. Euro (minus 6 Prozent)
- Bereinigtes EBIT 640 Mio. Euro (plus 13 Prozent)
- Free Cashflow vor M&A: 363 Mio. Euro (drittes Jahr positiv)
- Dividende: 0,15 Euro je Aktie
Herausfordernder Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit stagnierenden bis leicht rückläufigen Erlösen. Das bereinigte EBIT soll zwischen 500 und 900 Millionen Euro liegen – eine breite Spanne, die die Unsicherheit widerspiegelt. Der Free Cashflow wird negativ erwartet (minus 300 bis 600 Millionen Euro).
Die Verhandlungen mit Jindal Steel International über einen möglichen Verkauf der Stahlsparte laufen weiter. Die Hauptversammlung am 30. Januar 2026 dürfte zeigen, wie geduldig die Aktionäre mit dem Umbau bleiben.
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