Thyssenkrupp Aktie: Überraschungserfolg überzeugt!

Die Stahlbranche erlebt derzeit eine bemerkenswerte Renaissance - und Thyssenkrupp profitiert kräftig davon. Am Freitag kletterte der Titel um satte 3,3 Prozent und war damit der Spitzenreiter im MDAX. Grund für die Euphorie sind die protektionistischen Pläne der EU, die europäische Stahlproduzenten besser vor Importen aus Fernost schützen sollen.

Während der kleinere Konkurrent Salzgitter sogar um acht Prozent nach oben schoss und neue Zweijahreshochs markierte, zog Thyssenkrupp im Sog der Branchenriesen mit. Die gesamte Stahlwertelandschaft steht derzeit im Feuer einer beeindruckenden Aufwärtsbewegung.

Analyst dreht komplett um

Besonders bemerkenswert ist die 180-Grad-Wende von Tristan Gresser von Exane BNP Paribas. Der Analyst sorgte mit seinem optimistischen Branchenkommentar für zusätzlichen Rückenwind. Chinesische Stahlimporte hätten Rekordwerte erreicht, die europäische Produktion liege hingegen am 25-Jahres-Tief - eigentlich dramatische Vorzeichen.

Doch Gresser sieht das ganz anders: Mit dem protektionistischen Aktionsplan ändere die EU gerade die Spielregeln fundamental. Seine Strategie: "All in" bei Karbonstahl. Bei Salzgitter drehte er sein negatives Rating sogar von "Underperform" auf "Outperform" - ein seltener Schritt, der die Tragweite des Wandels unterstreicht.

TK Elevator plant Mega-Börsengang

Doch das ist noch nicht alles: Die Thyssenkrupp-Tochter TK Elevator steht vor einem der größten europäischen Börsendeute der kommenden Jahre. Die Eigentümer Advent International und Cinven haben Rothschild & Co. und Lilja & Co. als Finanzberater für den geplanten IPO ausgewählt.

Der Gang an die Börse könnte 2026 erfolgen - bevorzugt an einer europäischen Börse, wobei Frankfurt im Gespräch ist. Eine US-Notierung bleibt aber ebenfalls im Rennen. Sollte der Plan aufgehen, wäre dies ein wichtiger Meilenstein für den Konzernumbau von Thyssenkrupp.

Die Kombination aus Stahlboom und Elevator-Fantasie verleiht der Aktie derzeit kräftigen Schub. Bleibt die Frage: Wie nachhaltig ist diese Aufwärtsbewegung wirklich?