
Thyssenkrupp Aktie: U-Boot-Boom gegen Stahl-Krise
17.05.2025 | 17:16
Die Marinesparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp schwimmt auf einer beeindruckenden Erfolgswelle, getrieben von Aufträgen in Milliardenhöhe. Doch reicht dieser maritime Rückenwind aus, um die tiefgreifenden Probleme im Kerngeschäft des Gesamtkonzerns zu kompensieren? Für Anleger stellt sich die Frage, welcher Teil des Unternehmens die Oberhand gewinnt.
TKMS: Rekordkurs auf hoher See
Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erweist sich als wahre Perle im Portfolio des Konzerns. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/2025 schnellte der Auftragseingang auf sagenhafte 5,591 Milliarden Euro empor – ein gewaltiger Sprung verglichen mit den 669 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums. Der Auftragsbestand erreichte Ende des ersten Halbjahres ein Rekordniveau von 16,1 Milliarden Euro. Eine kürzlich erfolgte Vertragsunterzeichnung über zwei weitere U-Boote für Singapur katapultierte das Ordervolumen sogar auf rund 18 Milliarden Euro.
Diese Auftragsflut untermauert nicht nur die starke Marktposition von TKMS, sondern liefert auch kräftigen Schub für die geplante Verselbstständigung der Sparte. Auch operativ läuft es rund:
- Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 2024/25 auf über 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 965 Millionen Euro).
- Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 62 Millionen Euro (Vorjahr: 42 Millionen Euro).
Dunkle Wolken über dem Konzern
Doch während die Marinesparte glänzt, kämpft der Mutterkonzern Thyssenkrupp weiterhin an vielen Fronten. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurden die Analystenerwartungen sowohl beim Ergebnis als auch bei den Auftragseingängen verfehlt. Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 % auf 8,5 Milliarden Euro, die Bestellungen gingen gar um rund 9 % auf 7,9 Milliarden Euro zurück. Insbesondere die traditionelle Stahlsparte erweist sich weiterhin als Sorgenkind.
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Nucera: Der grüne Hoffnungsträger?
Neben TKMS gibt es jedoch einen weiteren Lichtblick: Die Wasserstofftochter Thyssenkrupp Nucera. Sie konnte im zweiten Quartal und im gesamten ersten Halbjahr 2024/2025 sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern. Der Umsatz im zweiten Quartal legte um beachtliche 31 Prozent auf 216 Millionen Euro zu, wobei beide Geschäftsbereiche – Grüner Wasserstoff und Chlor-Alkali-Elektrolyse – zum Wachstum beitrugen.
Gemischte Signale mit ungewissem Ausgang
Die aktuelle Nachrichtenlage zeichnet ein Bild der Zerrissenheit für Thyssenkrupp. Die boomende Rüstungssparte und die vielversprechende Wasserstofftochter stehen im starken Kontrast zum herausfordernden Umfeld für den Gesamtkonzern, allen voran im Stahlsektor. Die explodierenden Auftragsbücher bei TKMS sind ein starkes Pfund und stützen die Pläne zur Eigenständigkeit dieses Bereichs. Die Zukunft der Thyssenkrupp Aktie, die seit Jahresbeginn zwar beeindruckende 108,20% zulegen konnte, zuletzt aber innerhalb einer Woche einen Dämpfer von rund 18,8% hinnehmen musste und am Freitag bei 8,33 Euro schloss, dürfte somit maßgeblich von der erfolgreichen Fokussierung auf die profitablen Bereiche und dem Management der strukturellen Probleme abhängen. Selten war die Diskrepanz zwischen den einzelnen Konzernteilen so deutlich spürbar.
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