Die Marine-Sparte TKMS soll an die Börse - mit Rückenwind aus Berlin und einem prall gefüllten Auftragsbuch. Doch ein verlorener Mega-Deal aus Australien zeigt: Auch im Rüstungsboom ist nichts sicher.

Thyssenkrupp macht Ernst mit dem geplanten Börsengang seiner Marine-Tochter. Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm bestätigte am Montag die volle Unterstützung der Bundesregierung für die IPO-Pläne. Nach intensiven Gesprächen mit staatlichen Stellen habe die Politik die strategische Bedeutung des Schritts erkannt und mitgetragen.

Der Zeitpunkt scheint günstig: TKMS verfügt über einen Rekord-Auftragsbestand von mehr als 18 Milliarden Euro. Die weltweite Aufrüstung nach dem Ukraine-Krieg beschert der Marinesparte volle Orderbücher. Konzernchef Miguel Lopez wirbt bereits aktiv für die Pläne und betont die Wachstumschancen.

Herber Rückschlag aus Down Under

Doch der Glanz bekommt erste Kratzer: Ein lukrativer 10-Milliarden-Euro-Deal mit Australien ist geplatzt. Das Projekt hätte TKMS über Jahre hinweg beschäftigt und die Bilanz erheblich gestärkt. Der Verlust zeigt, dass selbst in Zeiten steigender Verteidigungsausgaben nichts in Stein gemeißelt ist.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Die politischen Verwerfungen zwischen Berlin und Washington könnten weitere Projekte gefährden. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil kämpft derzeit in Washington um Ausnahmen für die deutsche Stahlbranche bei den geplanten US-Zöllen. Eine Quotenregelung könnte bestimmte Mengen zu reduzierten Aufschlägen ermöglichen - entscheidend für Thyssen als Stahlproduzent.

Zollstreit belastet das Umfeld

Die jüngste Einigung zwischen EU und USA sieht 15 Prozent Zölle auf die meisten europäischen Importe vor - ein Kompromiss, der Klingbeil enttäuscht. "Wir waren zu schwach", kritisierte der SPD-Politiker das Verhandlungsergebnis. Deutschland müsse Konsequenzen ziehen.

Für Thyssenkrupp bedeutet das zusätzlichen Gegenwind im ohnehin schwierigen Stahlgeschäft. Die Marine-Sparte könnte als börsennotiertes Unternehmen künftig flexibler agieren - sofern der IPO wie geplant über die Bühne geht.

Anzeige

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 5. August liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...