Thyssenkrupp hat die Finanzmärkte mit einer drastischen Gewinnwarnung aufgeschreckt. Der Essener Industriekonzern senkte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr drastisch von minus 3 auf minus 5 bis 7 Prozent. Was zunächst nach einer "normalen" Korrektur aussah, entpuppt sich als fundamentales Problem: Die Schwäche reicht tiefer als bisher gedacht. Können die U-Boot-Bauer von Marine Systems den abstürzenden Konzern noch retten?

Finanzlage dramatisch verschlechtert

Die neuen Quartalszahlen offenbaren das ganze Ausmaß der Krise. Im dritten Quartal brach der Umsatz um 9 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro ein. Noch dramatischer: Der Nettoverlust weitete sich auf 278 Millionen Euro aus. Auch das bereinigte operative Ergebnis wird nur noch am unteren Ende der kommunizierten Spanne von 600 Millionen bis einer Milliarde Euro erwartet.

Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:

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  • Umsatzprognose 2024/25: Rückgang von 5-7% (vorher: bis zu -3%)
  • Q3-Umsatz: -9% auf 8,2 Mrd. Euro
  • Nettoergebnis Q3: -278 Mio. Euro Verlust
  • EBIT-Ziel: Nur noch am unteren Rand von 600 Mio. - 1 Mrd. Euro

Verantwortlich für das Desaster sind vor allem die kriselnden Kernsparten Materials Services und Steel Europe. Die schwache Nachfrage aus Automobilbranche, Maschinenbau und Bauwirtschaft trifft Thyssenkrupp mit voller Wucht.

Marine Systems: Der einzige Hoffnungsschimmer?

Während der Rest des Konzerns strauchelt, erlebt die Rüstungssparte Thyssenkrupp Marine Systems einen regelrechten Boom. Der Auftragseingang schoss im dritten Quartal um 21 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro hoch – fast ausschließlich getrieben vom Marinegeschäft.

Die Aktionäre haben bereits grünes Licht für die Abspaltung von TKMS gegeben. Noch dieses Jahr soll die profitable Sparte als eigenständiges Unternehmen an die Börse, wobei Thyssenkrupp 51 Prozent behält. Ein kluger Schachzug oder verzweifelte Kapitalsuche?

Stahlsparte bleibt das Sorgenkind

Das größte Problem sitzt tief im Herzen des Konzerns: die Stahlsparte. Hier belasten massive Wertminderungen das Konzernergebnis, während die Verhandlungen mit dem tschechischen Investor Daniel Křetínský weiter laufen. Křetínský will seine Beteiligung von 20 auf 50 Prozent aufstocken – doch reicht das, um das Stahlgeschäft zu stabilisieren?

Der drastische Kursrutsch auf 8,30 Euro spiegelt die Verunsicherung der Anleger wider. Mit einem RSI von nur 22 Punkten ist die Aktie zwar technisch überverkauft, doch angesichts der fundamentalen Probleme dürfte eine nachhaltige Erholung schwierig werden.

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