Zum Jahresausklang 2025 befindet sich Thyssenkrupp in einer komplexen Gemengelage. Während die Marinesparte TKMS einen historischen Auftragserfolg verbucht, hängt ein juristisches Damoklesschwert über dem Konzern, das die jüngste Kursrallye dämpft. Investoren stehen vor der Frage: Kann der operative Aufwind die massive finanzielle Bedrohung durch die Salzgitter AG kompensieren?

  • Aktueller Kurs: 9,27 €
  • Performance YTD: +131,85 %
  • Konflikt: Rekord-Auftrag bei TKMS vs. 1,6-Milliarden-Euro-Klage
  • Volatilität: 80,40 % (30 Tage, annualisiert)

Operativer Triumph: Historischer Torpedo-Deal

Am späten Montagabend bestätigten Unternehmenskreise Details, die das Auftragsbuch der Tochtergesellschaft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) massiv stärken. Der am 19. Dezember unterzeichnete Rahmenvertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung (BAAINBw) markiert den größten Torpedo-Auftrag in der Geschichte der Sparte.

Konkret geht es um die Lieferung von Schwergewichtstorpedos des Typs DM2A5 für die U-Boot-Klasse 212CD. Dieser Deal untermauert die Wachstumsstory der inzwischen börsennotierten Einheit, an der der Mutterkonzern weiterhin die Mehrheit hält. Marktbeobachter werten dies als Bestätigung der Strategie von CEO Miguel López, die profitablen "Assets" des Konzerns stärker in den Vordergrund zu rücken.

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Juristische Bremse: Die Salzgitter-Forderung

Dass die Aktie trotz dieser Nachrichten bei aktuell 9,27 Euro verharrt und nicht das Jahreshoch von 13,24 Euro attackiert, liegt an der erheblichen Unsicherheit durch die Salzgitter AG. Der Wettbewerber reichte am 18. Dezember eine Schiedsklage ein, die wie ein finanzieller Bremsklotz wirkt.

Im Kern geht es um das Joint Venture Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM). Salzgitter wirft Thyssenkrupp vor, durch den geplanten Ausstieg vertragliche Pflichten zu verletzen, und fordert bis zu 1,6 Milliarden Euro. Diese Summe drückt auf die Bewertung und erklärt, warum Anleger trotz einer Jahresperformance von über 130 % aktuell Vorsicht walten lassen.

Einordnung der Kursentwicklung

Die Aktie notiert derzeit rund 30 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch, konnte sich aber weit vom Jahrestief bei 3,86 Euro absetzen. Die Verteidigung der 9-Euro-Marke in den letzten Handelstagen des Jahres wird technisch als wichtiges Signal gewertet. Die hohe Volatilität von über 80 % zeigt jedoch, wie nervös der Markt auf die Kombination aus positiven operativen Meldungen und juristischen Risiken reagiert.

Fazit: Entscheidender Jahresstart

Der Start in das Börsenjahr 2026 wird maßgeblich davon abhängen, ob sich die juristischen Fronten verhärten oder Signale einer außergerichtlichen Einigung erkennbar werden. Kurzfristig sollten Anleger den 2. Februar 2026 im Kalender markieren: An diesem Ex-Tag wird die vorgeschlagene Dividende von 0,15 Euro relevant. Bis dahin fungiert der Bereich um 9,18 Euro als wichtige technische Unterstützung, um das bullische Momentum ins neue Jahr zu retten.

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