Thyssenkrupp Aktie: Potenzialanalyse vorgestellt
Thyssenkrupp steht vor einer Zerreißprobe: Die Marinesparte des Industriekonzerns glänzt mit prall gefüllten Auftragsbüchern und internationalen Erfolgen. Gleichzeitig kämpft das traditionelle Stahlgeschäft mit tiefgreifenden Restrukturierungen und einem unsicheren Ausblick. Kann der U-Boot-Boom die massiven Herausforderungen im Stahlbereich kompensieren, oder droht der Konzern an diesem Spagat zu zerreißen?
TKMS: Volle Kraft voraus mit Rekordaufträgen
Ein Lichtblick ist zweifellos Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Die Sparte festigt ihre Position als weltweit führender U-Boot-Hersteller durch eine Auftragserweiterung aus Singapur für zwei weitere U-Boote des Typs 218SG. Damit wächst das Auftragsvolumen auf beeindruckende rund 16 Milliarden Euro. Trotz hoher Auslastung sollen die zusätzlichen Boote ab voraussichtlich 2027 in Deutschland, am Standort Wismar, gefertigt werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dürfte allein dieser neue Deal einen Wert von über einer Milliarde Euro haben, wozu sich TKMS jedoch nicht offiziell äußerte.
Auch auf nationaler Ebene gibt es positive Impulse: Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab im Dezember grünes Licht für den Bau von vier neuen U-Booten der Klasse 212CD für die Deutsche Marine. Darüber hinaus prüft TKMS einen potenziellen Großauftrag aus Kanada über sechs bis elf U-Boote. Es scheint, als suche die Aktie hier nach neuem Auftrieb durch volle Auftragsbücher.
Stahlgeschäft: Schmerzhafter Umbau unvermeidlich?
Ganz anders stellt sich die Lage im Stahlbereich dar. Hier steht Thyssenkrupp vor einer umfassenden Restrukturierung. Eine Grundsatzvereinbarung zwischen Thyssenkrupp Steel und der IG Metall bildet nun die Basis für Verhandlungen über einen geplanten Stellenabbau. Oberstes Ziel beider Parteien bleibt es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Doch was bedeutet das konkret für die Kapazitäten? Diese sollen marktbedingt auf ein Versandniveau von 8,7 bis 9 Millionen Tonnen gesenkt werden.
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Die Kernpunkte der Stahl-Restrukturierung:
- Grundsatzvereinbarung zwischen Thyssenkrupp Steel und IG Metall als Fundament.
- Erklärtes Ziel ist die Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen.
- Deutliche Senkung der Produktionskapazität.
- Für das Werk Eichen in Kreuztal soll kurzfristig ein Optimierungskonzept eine unmittelbare Schließung verhindern; eine endgültige Entscheidung über den Weiterbetrieb ("Fix or Close") fällt bis Ende des Geschäftsjahres 2027/28.
- Für den Standort Bochum "Castroper Straße" wird ein Vorziehen der bereits beschlossenen Schließung geprüft.
Wasserstoff-Hoffnung Nucera: Licht und Schatten
Auch die Wasserstofftochter Thyssenkrupp Nucera liefert ein gemischtes Bild. Zwar hat das schwedische Unternehmen Stegra (ehemals H2 Green Steel) verkündet, dass Nucera in den kommenden Wochen mit der Auslieferung von 37 Elektrolysemodulen für eine bedeutende Wasserstoffanlage in Schweden beginnen wird – ein Baustein für den weltgrößten Elektrolysepark für wasserstoffbasierten Stahl. Allerdings kämpft Nucera gleichzeitig mit Projektverzögerungen und einem Auftragsrückgang im ersten Quartal 2024/2025. Immerhin: Thyssenkrupp Nucera wurde kürzlich in den SDAX aufgenommen.
Ausblick: Zerreißprobe vor den Quartalszahlen
Die gemischte Nachrichtenlage macht die Bewertung von Thyssenkrupp komplex. Einerseits die boomende Marinesparte, andererseits der schmerzhafte Umbau im Stahl und die durchwachsenen Signale von Nucera. Trotz dieser internen Gegensätze zeigte sich die Thyssenkrupp-Aktie heute mit einem Schlusskurs von 10,23 Euro und einer minimalen Tagesveränderung von -0,82% vergleichsweise unbeeindruckt. Ob diese Ruhe trügerisch ist, dürfte sich mit den Quartalszahlen am 15. Mai 2025 zeigen. Dann wird sich weisen, ob die Stärke in der Nische die Schwäche im einstigen Kerngeschäft dauerhaft ausgleichen kann.
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