Die Wasserstoff-Tochter Nucera von Thyssenkrupp sorgt mit paradoxen Quartalszahlen für Aufsehen: Während die Umsätze deutlich einbrechen, hebt das Management überraschend die Gewinnprognose an. Gleichzeitig läuft die schmerzhafte Sanierung der Stahlsparte auf Hochtouren. Können diese widersprüchlichen Signale den Aktienkurs aus seiner Seitwärtsbewegung befreien?

Nucera: Weniger Umsatz, mehr Gewinn?

Die vorläufigen Quartalszahlen der Wasserstoff-Tochter Thyssenkrupp Nucera offenbaren eine bemerkenswerte Entwicklung. Mit einem Umsatz von 184 Millionen Euro lag das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal deutlich unter dem Vorjahreswert von 237 Millionen Euro. Deutsche Bank Research zeigte sich ernüchtert - der Umsatz verfehlte die Analystenschätzungen um fast 20 Prozent.

Doch das Management sendete ein überraschendes Signal: Die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr wurde angehoben. Statt der ursprünglich erwarteten -30 bis +5 Millionen Euro rechnet der Vorstand nun mit -7 bis +7 Millionen Euro. Diese Anhebung trotz schwächelnder Umsätze deutet auf eine erfolgreiche Kostenkontrolle hin.

Die wichtigsten Nucera-Kennzahlen im Überblick:

  • Quartalsumsatz: 184 Mio. Euro (Vorjahr: 237 Mio. Euro)
  • Neue EBIT-Prognose 2024/2025: -7 bis +7 Mio. Euro
  • Alte EBIT-Prognose: -30 bis +5 Mio. Euro
  • Auftragseingang Q3: 63 Mio. Euro (Vorjahr: 271 Mio. Euro)

Schwacher Auftragseingang trübt das Bild

Ein deutlicher Wermutstropfen bleibt der dramatische Einbruch beim Auftragseingang. Mit nur 63 Millionen Euro im dritten Quartal liegt dieser weit unter dem Vorjahreswert von 271 Millionen Euro. Diese Entwicklung spiegelt die anhaltende Investitionszurückhaltung im Markt für grünen Wasserstoff wider.

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Trotz des schwierigen Marktumfelds beweist Nucera operative Stärke durch die verbesserte Profitabilitätsprognose. Die Kostenkontrolle scheint zu greifen, auch wenn das Wachstum vorerst ausbleibt.

Stahlsparte: Sanierung nimmt Fahrt auf

Parallel zu den Nucera-Entwicklungen schreitet der fundamentale Umbau der Stahlsparte voran. Die kürzlich erzielte Einigung mit der IG Metall über einen Sanierungstarifvertrag markiert einen entscheidenden Meilenstein. Diese Vereinbarung bildet die Grundlage für die tiefgreifende Restrukturierung des traditionellen Kerngeschäfts.

Der Sanierungstarifvertrag ist mehr als nur ein Kompromiss - er ist ein Signal an den Kapitalmarkt, dass Thyssenkrupp die notwendigen Schritte zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit konsequent umsetzt. Die Maßnahmen sind schmerzhaft, aber aus Sicht des Managements unumgänglich.

Die Thyssenkrupp-Aktie zeigt sich trotz der gemischten Nachrichten relativ stabil und notiert aktuell bei 10,79 Euro. Nach einer beeindruckenden Jahresperformance von über 170 Prozent stehen Anleger vor der Frage, ob die Sanierungsfortschritte und die operative Verbesserung bei Nucera ausreichen, um den Titel weiter zu stützen.

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