Thyssenkrupp Aktie: Wasserstoff-Hoffnung bröckelt

Die Zukunftsstrategie von Thyssenkrupp erhält einen empfindlichen Dämpfer. Ausgerechnet die Wasserstofftochter Nucera, ein zentraler Baustein der Transformation des angeschlagenen Industriekonzerns, muss ihre Jahresprognose nach unten korrigieren. Während andere auf den Wasserstoff-Boom setzen, zeigt sich hier die harte Realität: Der Markt entwickelt sich langsamer als erhofft. Kann Thyssenkrupp seine Neuausrichtung trotz dieser Rückschläge stemmen?
Ernüchternde Zahlen aus dem Wasserstoff-Segment
Die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal sprechen eine klare Sprache. Thyssenkrupp nucera verzeichnete einen spürbaren Umsatzrückgang auf 184 Millionen Euro - ein deutlicher Rückgang gegenüber den 237 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis (EBIT) rutschte auf null Euro ab, nachdem im Vorjahr noch zwei Millionen Euro zu Buche standen.
Diese Entwicklung zwang das Management zu einer Anpassung der Jahresprognose. Die Umsatzerwartungen wurden von ursprünglich 450 bis 550 Millionen Euro auf 450 bis 510 Millionen Euro eingeengt. Besonders bitter: Das obere Ende der Erwartungen ist damit nicht mehr haltbar.
Die wichtigsten Prognose-Anpassungen im Überblick:
- Umsatzprognose: Von 450-550 Mio. € auf 450-510 Mio. € reduziert
- EBIT-Prognose: Von -30 bis +5 Mio. € auf -7 bis +7 Mio. € angehoben
- Segment Grüner Wasserstoff: 103 Mio. € Umsatz erwartet
Lichtblick beim operativen Ergebnis
Trotz der gedämpften Umsatzaussichten gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die EBIT-Prognose wurde überraschend verbessert: Statt eines Verlusts von bis zu 30 Millionen Euro erwartet das Management nun nur noch einen Verlust von maximal sieben Millionen Euro - oder sogar einen Gewinn von bis zu sieben Millionen Euro. Diese Anhebung der unteren Spanne deutet auf eine stabilere Profitabilitätsbasis hin.
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Warum der Wasserstoff-Markt stockt
Der Grund für die Prognose-Anpassung liegt in der anhaltenden Zurückhaltung bei finalen Investitionsentscheidungen im Sektor für grünen Wasserstoff. Viele Projekte befinden sich zwar in der Planungsphase, die konkreten Bestellungen lassen aber auf sich warten. Diese Verzögerung bremst die Geschäftsentwicklung von Thyssenkrupp nucera erheblich.
Kritische Phase für die Thyssenkrupp-Transformation
Die Entwicklung bei der Wasserstofftochter trifft den Mutterkonzern in einer besonders heiklen Phase. Thyssenkrupp steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbau, insbesondere im kriselnden Stahlbereich. Die Hoffnung auf eine schnelle Skalierung der Zukunftsgeschäfte erweist sich als trügerisch - externe Marktfaktoren können die Transformation empfindlich stören.
Nach der imposanten Jahresperformance von über 177 Prozent steht die Thyssenkrupp-Aktie nun vor neuen Herausforderungen. Der Titel notiert derzeit bei 11,09 Euro und damit nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 11,21 Euro. Doch die Frage bleibt: Kann das Unternehmen seine ehrgeizigen Transformationsziele erreichen, wenn selbst die Hoffnungsträger ins Stocken geraten?
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