In einer überraschenden Wendung beendet der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky seine Pläne mit Thyssenkrupp Steel Europe. Die EP Group zieht sich aus den Verhandlungen um ein geplantes 50:50-Joint-Venture zurück und gibt ihren 20-prozentigen Anteil an die Essener zurück. Damit ist der Weg frei für einen neuen Player: den indischen Stahlgiganten Jindal Steel International.

Was bedeutet dieser strategische Schwenk für die angeschlagene Stahlsparte? Und könnte ausgerechnet ein indischer Konzern die Lösung für Deutschlands Stahlindustrie sein?

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Jindal Steel übernimmt das Feld

Mit Kretinskys Rückzug steht Jindal Steel International plötzlich ohne Konkurrenz da. Der indische Konzern hatte bereits ein unverbindliches Angebot für die Stahlsparte vorgelegt – nun können die Verhandlungen ohne störende Mitbewerber vorangetrieben werden.

Für Jindal ist der Deal strategisch goldwert: Eine Produktion in der EU würde den Konzern vor Schutzzöllen und dem neuen EU-Kohlenstoffgrenzausgleichsmechanismus (CBAM) schützen. Gleichzeitig locken potenzielle Subventionen für "grünen" Stahl.

Die wichtigsten Fakten zum Strategiewechsel:

• EP Group gibt 20-Prozent-Anteil an TKSE zurück und erhält Kaufpreis erstattet
• Jindal Steel kann nun ohne Konkurrenz verhandeln
• EU-Produktion würde indischen Konzern vor Zöllen schützen
• Potenzielle Subventionen für nachhaltige Stahlproduktion winken

Marine Systems: Der Börsengang als Hoffnungsträger

Während die Stahlsparte um ihre Zukunft kämpft, startet Thyssenkrupp bei Marine Systems durch. Die Abspaltung einer 49-prozentigen Minderheitsbeteiligung wurde bereits beschlossen – die Aktionäre erhalten diese Anteile direkt.

Der geplante Börsengang im Prime Standard noch vor Jahresende könnte zum Erfolgsmodell werden. Ein Capital Markets Day Ende September soll die Weichen für die Notierung stellen.

Zahlen spiegeln den Wandel wider

Die operative Realität zeigt sich gemischt: Mit 8,15 Milliarden Euro Umsatz im dritten Quartal verfehlte der Konzern die Analystenschätzungen um 3,3 Prozent. Doch die 800-Millionen-Euro-Investition in neue Anlagen am Standort Duisburg ist abgeschlossen – ein wichtiger Modernisierungsschritt.

Bei allen Turbulenzen: Die Thyssenkrupp-Aktie mit ihrem beeindruckenden Jahresplus von über 200 Prozent zeigt, dass Anleger auf die Transformation setzen. Der niedrige RSI-Wert von 17,5 deutet allerdings auf eine technische Übertreibung hin.

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