Der Industriekonzern steht vor seinem größten Umbau seit Jahrzehnten: Am 20. Oktober soll die lukrative Marinesparte TKMS abgespalten werden, während zeitgleich ein neuer Partner für die krisengeschüttelte Stahlsparte gesucht wird. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Kretinsky rückt nun der indische Stahlriese Jindal in den Fokus. Können diese radikalen Schritte den Konzern endlich aus der Krise führen?

TKMS-Coup: Milliardenschwere Abspaltung vor der Tür

Die Zeit läuft: In nur zehn Tagen sollen 49 Prozent der hochprofitablen Marinesparte TKMS direkt an die Aktionäre übertragen werden. Mit einer Bewertung von bis zu 2,7 Milliarden Euro wäre dies einer der größten deutschen Börsengänge 2025.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- Auftragsbestand von TKMS: 18,6 Milliarden Euro (Verdreifachung in fünf Jahren)
- Geplante Margensteigerung auf über 7 Prozent (aktuell 4,3 Prozent)
- Angestrebtes Umsatzwachstum: 10 Prozent pro Jahr
- Erste Dividende für 2027 geplant

Der Ukraine-Krieg und steigende Verteidigungsausgaben haben TKMS zu einem echten Goldgräber gemacht. Die operative Marge soll mittelfristig auf über 7 Prozent steigen - ein beeindruckender Wert für die Rüstungsbranche.

Kretinsky raus - Jindal rein?

Das Ende der Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky war ein Schock. Monatelang wurde über ein 50:50-Joint-Venture für die Stahlsparte verhandelt - doch am 2. Oktober war alles vorbei. Kretinsky verkauft seine 20-prozentige Beteiligung und zieht sich zurück.

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Doch das Scheitern könnte zum Glücksfall werden: Der indische Konzern Jindal Steel International hatte bereits im September ein Übernahmeangebot für die gesamte Stahlsparte unterbreitet. Branchenexperten sehen in Jindal den strategisch besseren Partner für die dringend notwendige Transformation der europäischen Stahlproduktion.

Die Stahlsparte blutet weiter

Die Zahlen der Stahlsparte sind weiterhin dramatisch: Im dritten Quartal verschlechterte sich der Nettoverlust auf 278 Millionen Euro - verglichen mit 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz brach um 9,3 Prozent auf 8,15 Milliarden Euro ein.

Hier zeigt sich das Dilemma von Thyssenkrupp in aller Schärfe: Während die Marinesparte boomt, kämpft das Stahlgeschäft ums Überleben. Die strukturellen Probleme sind hausgemacht und können nur durch radikale Maßnahmen gelöst werden.

Börsenerfolg trotz Stahlkrise: Die Aktie explodiert

Mit einem Plus von über 200 Prozent seit Jahresbeginn gehört Thyssenkrupp zu den absoluten Top-Performern im DAX. Die Aktie erreichte heute ihr neues 52-Wochen-Hoch von 13,34 Euro - ein beeindruckender Anstieg vom Jahrestief bei nur 3,12 Euro.

Doch Vorsicht: Einige Analysten sehen die Aktie bereits überbewertet. Simply Wall St ermittelt einen fairen Wert von nur 10,20 Euro, was eine Überbewertung von 22,5 Prozent bedeuten würde. Die Bewertung hängt entscheidend vom Erfolg der kommenden Transaktionen ab.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Konzern seine jahrhundertealte Tradition als Stahlriese beenden und sich erfolgreich als fokussierteres Industrieunternehmen neu erfinden kann.

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