Nach Jahren der Ungewissheit könnte die Lösung für Thyssenkrupps größtes Problem endlich in Sicht sein. Mit dem Scheitern der Křetínský-Verhandlungen taucht ein neuer, entschlossener Bieter auf - und dieser will die komplette Stahlsparte übernehmen. Während die Marine-Tochter TKMS bereits für Kursfantasie sorgt, könnte der indische Stahlriese Jindal den entscheidenden Befreiungsschlag bringen.

Dramatische Wende: Jindal statt Křetínský

Die Nachricht vom Donnerstag markiert eine Zäsur in der langjährigen Stahl-Saga: Die Verhandlungen mit Daniel Křetínskýs EP Group sind endgültig gescheitert. Damit sind alle Pläne für ein Joint Venture vom Tisch, bei dem der tschechische Milliardär zunächst 20 Prozent der Stahlsparte übernehmen sollte.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Doch aus der Krise erwächst neue Hoffnung. Mit Jindal Steel International betritt ein strategischer Investor die Bühne, der offenbar an einer Komplettübernahme interessiert ist. Für Thyssenkrupp-Chef Miguel López wäre der komplette Verkauf die ideale Lösung, um den Konzern von den milliardenschweren Risiken zu befreien:

  • Hohe Pensionsverbindlichkeiten
  • Enormer Investitionsbedarf für grüne Stahlproduktion
  • Überkapazitäten auf dem Weltmarkt
  • Explodierende Energiekosten

Marine-Tochter treibt Kursrally

Parallel zu den Stahl-Verhandlungen sorgt eine andere Sparte für Furore: Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Der Kriegsschiffbauer entwickelt sich zum heimlichen Star im Konzern - und könnte bereits um den 20. Oktober herum abgespalten werden.

Diese positive Nachrichtenlage trieb die Aktie Anfang Oktober auf ein neues Fünfjahreshoch. Die Performance-Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Seit Jahresanfang: +231,12%
  • In den letzten 12 Monaten: +300,64%
  • Aktuell auf Allzeithoch-Niveau

Kann die Marine-Tochter den Kurs auch ohne Stahl-Deal weiter nach oben treiben?

Strategischer Gamechanger aus Indien

Warum könnte Jindal der bessere Partner sein als europäische Wettbewerber? Während diese oft auf Kostensenkungen und Kapazitätsabbau setzen, verfolgt der indische Stahlriese eine globale Expansionsstrategie. Der Kauf von Thyssenkrupp Steel Europe würde Jindal den direkten Marktzugang in Europa verschaffen - eine Win-win-Situation für beide Seiten.

Die erfolgreiche Trennung vom Stahlgeschäft wäre der lang ersehnte Meilenstein im Konzernumbau. Sie würde nicht nur die Bilanz entlasten, sondern auch die strategische Fokussierung auf Wachstumsbereiche ermöglichen:

  • Anlagenbau
  • Wasserstofftochter Nucera
  • Marinetechnik TKMS

Entscheidende Wochen für Thyssenkrupp

Die Gespräche mit Jindal befinden sich zwar noch im frühen Stadium, doch die kommenden Wochen werden richtungsweisend sein. Die größte Hürde bleibt die Frage nach der finanziellen Mitgift für die Stahltochter - wer trägt die Pensionslasten und Transformationskosten?

Unabhängig vom Stahl-Deal warten weitere potenzielle Kurstreiber: Der TKMS-Spin-off und die Quartalszahlen am 20. November. Nach Jahren der Ungewissheit könnte dieser Herbst endlich die lang ersehnte Wende für den Essener Industrieriesen bringen.

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 10. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...