Europas zweitgrößter Stahlproduzent steht vor einem dramatischen Scheideweg: Während sich die Verkaufsgespräche um die hochdefizitäre Stahlsparte mit dem indischen Interessenten Jindal Steel intensivieren, herrscht ausgerechnet jetzt Führungschaos. Der bisherige Stahlchef Dennis Grimm musste nach strategischen Differenzen mit der Konzernleitung gehen – und das ausgerechnet in der heißesten Phase der Verhandlungen. Kann die neue Chefin Marie Jaroni das Steuer noch herumreißen, oder wird der milliardenschwere Deal zum Desaster?

Führungswechsel mitten in Milliardenverhandlungen

Die Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können: Ausgerechnet während der entscheidenden Verkaufsverhandlungen mit Jindal Steel International übernimmt Marie Jaroni die Führung der kriselnden Stahlsparte. Der bisherige Chef Dennis Grimm verließ das Unternehmen nach strategischen Meinungsverschiedenheiten mit der Konzernleitung – ein denkbar schlechtes Signal an potenzielle Käufer.

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Die wichtigsten Personalwechsel im Überblick:
• Marie Jaroni übernimmt als neue Stahlchefin (Vertrag für fünf Jahre)
• Dennis Grimm verlässt nach strategischen Differenzen das Unternehmen
• CFO Philipp Conze erhält ebenfalls Vertragsverlängerung um fünf Jahre
• Wilfried von Rath wird neuer Personalvorstand

Jindal Steel macht Ernst: Zwei Milliarden Euro Investitionszusage

Das indische Stahlunternehmen Jindal Steel International intensiviert die bereits im September gestarteten Due-Diligence-Prüfungen. Besonders verlockend: Die Inder haben Investitionen von über zwei Milliarden Euro für einen großen Grünstahl-Standort in Aussicht gestellt. Ein Hoffnungsschimmer für die angeschlagene Sparte, die dringend Kapital für die Transformation zur klimaneutralen Stahlproduktion benötigt.

Gleichzeitig bedeutet das Jindal-Angebot das endgültige Aus für die jahrelangen Verhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky. Die Gespräche über ein 50:50-Joint-Venture mit seiner EP Group wurden im Oktober offiziell beendet.

Das 2,7-Milliarden-Problem: Pensionslasten als Verkaufshindernis

Doch ein gewaltiger Klotz hängt am Bein der Stahlsparte: Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro erschweren jeden Verkauf erheblich. Diese Altlasten haben bereits mehrere Verkaufsversuche in den vergangenen Jahren scheitern lassen. Nach dem dramatischen Kursrückgang um über 26 Prozent in den vergangenen 30 Tagen – trotz einer beeindruckenden Jahresperformance von über 129 Prozent – steht die Aktie nun vor der entscheidenden Bewährungsprobe: Gelingt diesmal der Befreiungsschlag?

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