Thyssenkrupp Aktie: Inder wollen zugreifen!

Der Essener Stahlriese bekommt Besuch aus Fernost. Jindal Steel International will die kriselnde Stahlsparte übernehmen - und das ausgerechnet jetzt, wo die Branche am Boden liegt.
Die Nachricht platzte am Dienstag wie eine Bombe: Der familiengeführte indische Stahlkonzern Jindal Steel International hat ein Übernahmeangebot für Thyssenkrupp Steel vorgelegt. Die Aktie reagierte prompt und kletterte im vorbörslichen Handel um 0,48 Prozent auf 11,41 Euro.
Doch was steckt hinter dem Interesse der Inder? Jindal gilt als größter Stahlproduzent Indiens und ist weltweit aktiv - Europa war bislang jedoch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Genau das macht den Deal so interessant.
Gewerkschaft sieht "perfekte Ergänzung"
Überraschend positiv äußerte sich IG Metall-Vize Jürgen Kerner zu den Übernahmeplänen. Der Gewerkschafter, der auch im Aufsichtsrat der Thyssenkrupp AG sitzt, sieht in Jindal sogar die "perfekte Ergänzung" für die angeschlagene Stahlsparte.
Seine Begründung leuchtet ein: Europa bleibt ein wichtiger Absatzmarkt für hochwertigen Stahl, während Jindal bisher nur kleine Aktivitäten auf dem Kontinent hat. Für die Inder wäre der Zukauf also strategisch goldrichtig.
Timing könnte besser nicht sein
Das Übernahmeangebot kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Thyssenkrupp Steel massiv unter Druck steht. Die Konjunkturschwäche nagt am Geschäft, explodierende Energiekosten belasten die Bilanz und Billigimporte aus China setzen die Preise unter Druck.
Parallel dazu starteten am Dienstag die Tarifverhandlungen für die deutsche Stahlindustrie. Rund 68.000 Beschäftigte in den Tarifgebieten "Nordwest" und "Ost" sind betroffen. Ein Angebot der Arbeitgeber liegt noch nicht vor - kein Wunder bei der angespannten Lage.
Thyssenkrupp kündigte an, das Jindal-Angebot intensiv zu prüfen. Für die gebeutelten Aktionäre könnte es die lang ersehnte Erlösung bedeuten.
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